Naehfrosch Mamaalltag

Auf eines meiner letzten Fotos bei Instagram erhielt ich den Kommentar: „Ich bewundere dich. Ich komme zu nichts. Ich weiß nicht, wie du das alles mit 2 Kleinen schaffst.“ Das hat mich dermaßen von den Socken gehauen, und zu diesem heutigen Blogpost mit UNGESCHÖNTEN Handyfotos aus meinem Mamaalltag inspiriert. Denn gefühlt bekomme ich kaum was auf die Reihe und ganz bestimmt geht es anderen genauso. Doch von Außen sieht es vielleicht so aus, als hätte man das Ruder fest in der Hand und steckte nicht kopfüber mit verhedderter Schwimmweste in einem sich drehenden Kanu das rückwärts auf einen Wasserfall zusteuert, während man mal aufs Klo muss?!

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Alles perfekt im Mamaalltag?!

Auf Fotos in Social Medias zeigt man natürlich in erster Linie schöne Dinge. Zum Beispiel präsentiert man stolz die genähten Klamotten. Die Fäden, die man vergessen hat abzuschneiden, wurschtelt man spontan beim Fotoshooting im Garten außer Sichtweite. Gerne wäre man an eine tolle Location gefahren, doch wohin mit den zwei Chaoten in der Zeit?! Der Mann versucht sodann einige Fotos zu schießen, auf denen nicht ein Kind mit aufs Bild wackelt. Meistens sitzt mindestens ein Kind brüllend daneben, oder klettert irgendwo rauf wo es schleunigst runtergeholt werden muss. Es ist immer wieder erstaunlich, dass bei diesem völligen Chaos schöne Bilder raus kommen. Also, dass der Fotograf die Kamera lange genug hoch halten kann, damit sie fokussiert und ich einigermaßen unangestrengt in die Linse schaue! Ein riesiges Dankeschön an der Stelle an den Ehefrosch, der mich regelmäßig an die Wand klatschen möchte. ;)

Mamaalltag im Chaos

Fotogenes Chaos?!

Es gibt aber auch noch eine andere Art von Fotos, die man vielleicht auf den Social Medias zeigt. Nämlich die vom absoluten Chaos aus dem Mamalltag. Wenn also die Kinder zum Beispiel ihr KOMPLETTES Spielzeug auf den Boden schütten, oder das Wohnzimmer völlig im Chaos versinkt weil man „mal schnell“ das zu kleine Bücherregal durch einen ordentlichen Schrank mit Stauraum (und GESCHLOSSENEN Fronten um das Chaos zu verbergen) austauscht. Diese Aktion hat bei uns geschlagene 5 Tage gedauert, in der unsere Wohnung aufgrund des ganzen Mists aus dem alten Regal, welcher überall verstreut war, sowie der riesigen Kisten mit dem neuen Schrank nicht bewohnbar war. Das ist mein Mamaalltag. Was auch zu meinem Alltag gehört: An alles denken, vor allem was man mit Kleinkind und Baby mitschleppen muss.

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Normalzustand im Mamaalltag?!

Nur dieses alltägliche Chaos, diesen „Normalzustand“, den zeigt man eigentlich nicht. Das Durcheinander ist nicht „groß“ genug um für Aufsehen zu sorgen, es ist unfotogen, lässt sich gar nicht so richtig einfangen. Es ist einfach nur die normale Härte. Die Spielsachen, die überall ein bisschen liegen. Die Reste vom Mittagessen, die unter dem Tisch auf dem Boden kleben. Der allgegenwärtige Sand, den die Kinder anschleppen. Der bunte Fußboden, weil der Kleine die Stifte erwischt und erst ein bisschen gegessen und dann alles angemalt hat.

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Aufgeweckte Kinder?!

Überhaupt, die Kinder. Ich liebe meine zwei Chaoten, keine Frage. Aber genauso wünsche ich sie mir manchmal auf den Mond. Oder besser noch mich selbst, denn da hätte ich wirklich mal meine Ruhe. Mindestens ein Kind folgt einem ÜBERALL hin, das kennt wohl jede Mama. Aber das ein Kind wirklich ununterbrochen quasselt, das kennt nicht jede Mama. Die Mamas der Freundinnen sind oft beeindruckt. Ich meine, ich finde es ja toll dass sie so einen unglaublichen Wortschatz hat und so viel erzählt und ihre Ideen und alles! Sie ist so schlau, so gewitzt, so wortgewandt, so schnell in ihrer Auffassungsgabe, das ist der Knaller! Aber manchmal brummt einem einfach nur der Kopf von der Dauerberieselung. Manchmal schaffe ich es nur noch zu brummen als Antwort, weil ich einfach nicht mehr denken kann. Mit dem Mann wechsle ich manchmal tagelang keine Sätze, sondern wir rufen uns nur einzelne Worte zu und kommunizieren das nötigste per Whatsapp, weil wir einfach nicht zu Wort kommen! Kein Scherz! Wenn die Große nicht quasselt, schreit der Kleine, so will es das Gesetz.

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Aktiv sind beide. Bei Sophia dachte ich schon, dass wir da wirklich eine Maus mit Hummeln im Hintern erwischt haben.  Keine Pause, nur Ideen, nur unterhalten werden, hierhin, dorthin, alles, nur nicht stillsitzen. Und dazu kommt sie total nach mir, das ist echt erschreckend. Wir bekommen uns mindestens ein Mal am Tag so richtig in die Haare, weil wir beide richtig stur sind und eine kurze Zündschnur haben. Sie wälzt sich dann schreiend am Boden und ich äh stehe und schreie. ;)

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Und Alex setzt dem ganzen Wahnsinn noch die absolute Krone auf. Ist Sophia schon echt fordernd und aktiv, so ist Alex… ich weiß es nicht! Mir fehlen die Worte! Er braucht NOCH mehr Beschäftigung. NOCH mehr Mama. NOCH mehr alles! Er hält NIE still. Ihn zu wickeln ist ein absoluter Albtraum. Wir können seit Monaten nur noch „Hochzieh-Windeln“ verwenden, weil wir sie sonst überhaupt nicht an seinen Hintern bekommen! Auch nicht wenn einer ihn festhält und der andere wickelt! Es GEHT einfach nicht. Wurde durch verschiedene Personen bestätigt.

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Bin ich zu blöd?!

Ich meine, manchmal denke ich ja, ich bin einfach zu blöd und andere bekommen es bestimmt besser hin. Besser mit meinen Kindern, ohne auszuflippen. Besser mit dem Haushalt, in dem ich nur das absolut nötigste irgendwie auf die Reihe bekomme um alles irgendwie am Laufen zu halten. Besser mit der gesunden Ernährung, denn die Große ist in der „Ich will nur blanke Nudeln oder einen Döner!“ Phase. Besser mit… einfach allem in diesem Mamaalltag. Dann fühle ich mich als beschissenste Mutter der Welt, alle paar Tage. Bestätigung oder irgendeine Anerkennung bekommt man ja so im Alltag nicht. Nur wenn was nicht läuft, dann bekommt man das gesagt: „Mama du bist eine blöde Mama!“, „Also wenigstens ein bisschen Ordnung…“.

Dabei rotiere ich wirklich wie eine Bekloppte. Jeden Tag. Jede Nacht, da der Zwerg sich ja nicht abstillen lassen will. Einfach jede Minute. Dann fühle ich mich so fremdbestimmt. So nicht Herr über mich! So im Hamsterrad! Und suche nach meinen Fehlern: Bin ich zu perfektionistisch? (Wo denn bitte?!), Bin ich nicht taff genug?, Muss ich mich mehr zusammenreißen, mehr geben, mehr organisieren, mehr einfach hin kriegen in diesem Mamaalltag? Oder sind meine Kinder wirklich im Vergleich zu anderen „anstrengender“? Ich habe gehört es gibt welche, die bleiben eine verdammte Minute auf ihrem Hintern sitzen, so dass Mutti mal an ihrer Kaffeetasse nippen kann ohne ein Unglück verhindern zu müssen?! Ist es einfach jetzt die Zeit, mit zwei kleinen Kindern, in der es völlig drunter und drüber geht und das völlig normal ist? Fehlt einfach dem Umfeld ein bisschen das Verständnis für die chaotische Zeit die man da durchlebt?

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Wie macht ihr das in Mamaalltag?!

Ich habe nicht den leisesten Hauch einer Ahnung. Wahrscheinlich ist es von allem ein bisschen, wie immer. Was kann man also tun, um nicht völlig gaga im Mamalltag zu werden? Wahrscheinlich inne halten, den verdammten Kaffee einfach leer trinken wenn er noch lauwarm ist und wenn einer schreit dann steckt man sich 5 Minuten lang Watte in die Ohren und macht einfach mal kurz Pause? Wie macht ihr Mamas da draußen das? Wie besteht ihr euren Mamaalltag? Seid ihr alle gechillt und wuppt das mit links? In einer Hand das Baby, in der anderen die Fondant-Einhorn-Torte ohne Zucker, die Nägel frisch lackiert und BEIDE Augen geschminkt?! Bitte sagt mir, dass es bei euch genauso chaotisch ist?! ;)

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