Wenn man in die Nähwelt einsteigt, läuft einem irgendwann ganz bestimmt der Begriff Overlock Nähmaschine über den Weg. Aber was ist eine Overlock? Ersetzt eine Overlock Nähmaschine eine normale Nähmaschine? Was sind die Unterschiede? Kann man mit einer Overlock Säume nähen? Welche Overlock soll ich kaufen? Mit diesem Artikel möchte ich etwas Licht ins Dunkel bringen, und erklären was eine Overlock eigentlich macht und wofür sie eingesetzt wird. Zur besseren Anschaulichkeit gibt es auch ein Video!
Was macht eine Overlock Nähmaschine?
Eine Overlock ist eigentlich eine Maschine für den Industriebereich, die sich seit einigen Jahren aber auch in der Hobby Szene großer Beliebtheit erfreut. Denn eine Overlock erleichtert die Verarbeitung von dehnbaren Stoffen wie z.B. Jersey ungemein.
Durch den einstellbaren Differentialtransport transportiert sie den Stoff gleichmäßig und ohne ihn zu dehnen! Außerdem verleiht sie der genähten Kleidung einen sehr sauberen professionellen Look – auf der Innenseite. Denn eine Overlock näht in einem Schritt die Stoffe zusammen, versäubert sie ordentlich und dank des Messers gibt es eine ordentlich geschnittene Kante.
Eine Overlock ersetzt die normale Nähmaschine nicht! Eine Overlock ist ein sinnvolles Zusatzgerät wenn du gerne Jersey und andere Maschenwaren verarbeitest und deinen Kleidungsstücken einen professionellen Look geben möchtest.
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Was kann eine Overlock?
Eine Overlock kann zusammennähen, den Rand ordentlich abschneiden und versäubern – alles in einem Arbeitsschritt! Dabei umschlingen die Fäden die Stoffkante. Die Overlock ist ein echtes Arbeitstier und “frisst” sich durch Kilometer von Stoff. Sie ist eine effiziente Spezialmaschine, mit der es richtig Spaß macht, Kleidung zu nähen! Folgende Dinge kannst du mit einer Overlock tun:
- 2 Lagen Stoff (insbesondere dehnbare Stoffe) zusammennähen, den Rand versäubern und dabei sauber schneiden (z.B. Innenseite T-Shirt)
- Versäubern und schneiden in einem Arbeitsgang
- Versäubern ohne schneiden wenn du die Messer deaktivierst
- Einen schmalen Rollsaum nähen (z.B. an einem Rock)
- Flatlock Naht (sichtbare dekorative Naht, die sich durch auseinanderziehen des Stoffes ergibt)
Hier siehst du, mit welchen Nähmaschinen ich nähe
Was kann eine Overlock nicht?
Eine Overlock ist keine Nähmaschine. Mit einer Overlock kann man nur am Rand entlang nähen und diesen versäubern – mit oder ohne Messer. Aber man kann nie mitten auf dem Stoff nähen, Webband annähen, mit Schrägband einfassen, Knöpfe annähen, etwas Applizieren oder einen umgeschlagenen Saum nähen! Für einen Saum wie man ihn unten an gekauften T-Shirts kennt, benötigt man eine andere Spezialmaschine: Die Coverlock.
Eine Overlock ersetzt also keinesfalls eine Nähmaschine, sie ist nur ein sehr effizientes Zusatzgerät, mit dem das Nähen mehr Spaß macht, schneller geht und sehr professionell ausschaut!
Was braucht man wirklich zum Nähen? Finde hier alles, von Helferlein bis sinnbefreit.
Overlock kaufen
Für welche Overlock, oder gar eine Overlock-Coverlock-Kombi Maschine man sich entscheidet, ist ein Abwägen von Preis und Komfort. Was brauche ich, was will ich, und so weiter. Hier eine Empfehlung die für jeden gilt zu geben, ist unmöglich. Alle Overlock Maschinen machen im Grunde das Gleiche, die Basis Funktionen sind überall die selben. Die verschiedenen Modelle unterscheiden sich im Vorhandensein von bestimmten Komfort-Features wie leichteres Bedienen und Einfädeln, der Leistungsfähigkeit, der Belastbarkeit, Zusatzfunktionen (wie z.B. einem Kniehebel mit dem das Füßchen gesenkt werden kann) und vor allem bei der Stichqualität.
Hier nehme ich die Bernina L450 Overlock genauer unter die Lupe!
Ich empfehle dir, genau zu überlegen, für was du die Overlock einsetzen möchtest. Welche Funktionen wirst du benötigen? Auf was kannst du verzichten? Willst du nur eine Overlock oder ein Kombigerät aus Overlock und Coverlock?
Hier geht’s zu den Nähmaschinen mit denen ich nähe
Was kostet eine Overlock Nähmaschine?
Nun mal Butter bei die Fische, was muss man investieren, um eine Overlock Nähmaschine bei sich aufnehmen zu können? Die Preisspanne bei Overlocks ist weit, seeehr weit und man findet für jeden Bedarf und jeden Wunsch etwas. Ich habe über 5 Jahre auf der “billigen” Singer ohne jeglichen Komfort genäht, und bin erst jetzt umgestiegen weil ich mehr Komfort wollte, auf die Bernina L460.
Einsteiger-Modell: 200-300 Euro
Gritzner 788
Singer 14SH754
Brother M343D
Solide Einsteiger-Mittelklasse: 400-500 Euro
Jucki MO-50e
Singer Overlock Professional 5
Brother Overlock 4234D
Gehobene Mittelklasse: 600-700 Euro
Juki MO-114D
Bernina L450
Bernette b48 Funlock
Bernina L460
Janome Airthread 2000D professional
Juki MO-2000
So großartig unterscheiden sich die Overlocks aber eigentlich nicht. Auch die günstigen haben in der Regel ein ganz passables Stichbild und nähen zuverlässig. Warum braucht man dann überhaupt eine teure Overlock? Naja, ganz klar, hier geht es um Komfort und dem gewissen “Mehr” an Spaß. Je mehr man ausgibt, desto einfacher wird zum Beispiel das Einfädeln. Oder desto schöner das Stichbild. Und desto leiser ist meistens die Maschine. Oder das umstellen z.B. für das Nähen von Rollsäumen wird viel komfortabler. Oder es gibts solche Spielereien wie “die Nadeln stoppen immer oben”, es gibt ein Lufteinfädlungssystem, das “mit Klappe auf kann nicht genäht werden” – Feature oder Dinge wie einen Kniehebel zum Senken des Nähfußes damit man das Nähstück mit beiden Händen platzieren kann. Und natürlich noch allerhand mehr.
Taugt eine Billig-Overlock was?
Ich lese immer wieder, günstige Overlocks taugen nix. Das kann ich so aus eigener Erfahrung nicht bestätigen. Ich habe nun über 5 Jahre fast täglich auf meiner Billig-Singer Kilometer geschrubbt und hatte immer ein ordentliches Ergebnis. Sie ist laut wie ein Traktor, bietet keinen Komfort und am Einfädeln bin ich Anfangs fast verzweifelt. Aber sie näht. (Hier findet ihr meine Singer Overlock bei Amazon.)
Wenn man also die Nerven hat, sich in das Ding einzuarbeiten und keine Angst, auch mal rum zu probieren, dann spricht nichts dagegen, mit einer günstigen Maschine einzusteigen. Jedem der technisch nicht so affin ist und von Anfang an gut klar kommen will, der sollte vielleicht ein Mittelklasse Modell wählen.
Kennst du schon die (Spar-) Tipps für den Stoffmarkt Besuch?
Video über die Overlock
Hier habe ich ein Video mit allen Infos über die die Overlock Nähmaschine gedreht. Im Video seht ihr mich mit meiner ersten Overlock, einem Modell von Singer. Inzwischen nähe ich auf einem komfortableren Modell von Bernina.
Wie funktioniert eine Overlock Maschine?
Tja nun, und wie macht diese tolle Maschine nun das was sie tut? Es ist schon ein wenig komplizierter, als eine Haushaltsnähmaschine. Die Overlock näht mit bis zu zwei Nadeln und mit den sogenannten Greiferfäden wird die Stoffkante umschlungen und versäubert. Und irgendwo kommen auch noch die Messer ins Spiel!
Mehrere Nadeln
Eine Overlock Nähmaschine ist mit Plätzen für bis zu 2 Nadeln ausgestattet (je nachdem ob man eine sehr strapazierfähige breite Naht oder eine ganz schmale möchte). Diese Nadeln sind spezielle Overlock Nadeln, denn sie müssen ganz anderen Ansprüchen genügen als die Nadeln für eine normale Nähmaschine.
Die Overlock näht mit wesentlich höherer Geschwindigkeit als die normale Nähmaschine. Und man tackert auch damit echt massenweise Stoff aufeinander. Die Nadeln müssen also einer hohen Geschwindigkeit stand halten und stabil sein, kilometerlang ein gleich bleibendes Nahtbild erzeugen und unheimlich langlebig sein. Overlock Nadeln sind also mit einem besonders stabilen Schaft ausgerüstet, haben eine längere Kehle und sind für die Langlebigkeit meist mit Chrom überzogen.
Auch die Nadeln der Overlock wollen richtig eingesetzt werden. Lockere die Schraube, schiebe die Nadel richtig herum (die flache Seite des Kolbens gehört nach hinten!) bis zum Anschlag (ohne Gewalt!) nach oben in die Halterung und drehe die Schraube wieder fest, aber ebenfalls nicht mit aller Gewalt. Nach fest kommt nämlich ab.
Nähst du nur mit einer Nadel, so drehe die Schraube an der leeren Nadelhalterung ebenfalls wieder fest! Durch die Vibrationen beim Nähen könnte sich eine lockere Schraube sonst komplett lösen und verloren gehen! Die sind echt klein. |
Es gibt Overlocks, die mit den “normalen” Nadeln laufen. Ich rate dir in jedem Fall dazu, in der Gebrauchsanweisung genau nach zu lesen, welche Nadeln bzw. welches System für deine Overlock empfohlen werden. Meine Nadeln sind z.B. mit “ELx” ausgezeichnet. Andere Bezeichnungen für Overlock Nadeln sind „2022“, „2053“ und „2054“. In meiner Singer habe ich immer die ganz normalen Schmetz ELx705 Nadeln benutzt.
Zu den Overlock Nadeln bei Amazon
Übrigens macht es Sinn, die Nadeln auf die Stoffart abzustimmen. Also wenn man Maschenware wie Jersey näht, dann lieber Stretch- oder Jerseynadeln einsetzen! (Diese sind oft mit “SUK” gekennzeichnet.) |
Messer
Eine Overlock Maschine besitzt 2 kleine Messer, mit denen die Kante beim Nähvorgang präzise abgeschnitten wird, bevor sie die Fäden umschlingen. Das obere Messer ist dabei beweglich, das untere steht fest. Das obere Messer kann bei den meisten Maschinen durch wegklappen oder drehen deaktiviert werden, damit man auch ohne schneiden zusammennähen kann.
Nähe niemals mit geöffneter Abdeckung los! Viele Maschinen haben da ohnehin eine Sperre, doch nicht alle Modelle haben diese Sicherheitsvorkehrung.
Stecknadeln sind des Messers Tod! Wenn du eine Stecknadel beim Nähen vergisst und sie in den Messern geschreddert wird, werden die Messer stumpf. Ja wirklich. Und ja ich war so doof und mir ist das passiert. Man kann die Messer zum Glück aber auswechseln (lassen). Außerdem können die Stecknadelstücke zu gefährlichen Geschossen werden! Verwende lieber Stoffklemmen! Oder wenn es Stecknadeln sein müssen, dann stecke sie 1-2 cm vom Rand entfernt damit sie ja nicht ins Messer geraten sondern weit entfernt vorbei laufen. |
Zwei Unterfaden Greifer
Zu den zwei Nadeln gesellen sich bei der Overlock noch zwei Greifer “unter der Haube”. Der eine heißt Obergreifer, der andere ist der Untergreifer. Die beiden sind Gegenspieler, die gemeinsam die Stoffkante umschlingen. Die Greifer verbrauchen dabei wesentlich mehr Garn als die Nadeln.
Da die Greiferfäden mehr Garn benötigen als die Nadelfäden, macht es Sinn, hin und wieder die Konen zu vertauschen! |
Das korrekte Zusammenspiel der beiden Greifer ist Voraussetzung für eine ordentliche Overlock Naht. Die Schlingen der Greifer treffen sich genau auf der Kante, und keine Schlinge “zieht” mit rüber auf die andere Seite.
Was ist eine Overlock Naht?
Der Obergreiferfaden verschlingt sich mit dem Untergreiferfaden um die Stoffkante herum und das Ganze wird dann von den Nadelfäden fixiert. So erhält man Stoffkanten, die nicht mehr ausfransen können und gut versäubert sind. Durch den präzisen Schnitt beim Nähvorgang sieht die Kante auch immer sauber aus. Da die angeschlagenen Greiferfadenschlingen genug Spiel haben um beim Dehnen des Stoffes etwas nach zu geben, ist diese Naht perfekt für dehnbare Stoffe wie Jersey, Sweat, Strick und andere Maschenwaren geeignet.
Finde hier viele Nähtipps und Tutorials!
Welches Garn für die Overlock?
Mit was näht eine Overlock denn nun? Ganz klar vorweg: Auch bei einer Overlock empfiehlt sich Markengarn und nicht das alte aus Omas Nähkästchen oder das super billige aus dem Diskounter. Das hochwertige Garn ist gleichmäßig gewickelt, rollt besser ab und reißt nicht so leicht. So ist es nun mal. Aber ich gebe zu, Farben die ich nur selten mal brauche habe ich auch ab und zu in günstig.
Wozu Bauschgarn?
Prinzipiell benötigt die Overlock ganz normales Garn und nichts Spezielles. Es bieten sich Overlock Konen an, da da einfach mehr drauf ist als auf den normalen Garnrollen. Für bestimmte Effekte gibt es dann noch Bauschgarn, damit wird die Naht noch dehnbarer und weicher. Bauschgarn eignet sich super für Unterwäsche oder Bademode.
Finde hier Tipps und Tricks für das Nähen mit Badelycra.
Was sind Overlock Konen?
Die Overlock benötigt also 3 bis 4 Garnrollen, sogenannte Overlock Konen. Da man mit so einem Gerät durchaus Kilometer macht, lohnt sich auf jeden Fall sie mit Konen zu betreiben statt mit kleinen Nähgarnröllchen. Außerdem ist das Garn für die strapazierfähige Overlocknaht besser geeignet.
Es ist nicht nötig, in allen Farben des Regenbogens 4 Konen auf Lager zu haben. Ich selbst bestücke die beiden Greifer immer mit schwarz oder weiß und wechsle nur die beiden Nadelfäden aus. Das macht auch das Umfädeln weniger nervig und ich benötige nur je 2 Konen in der gewünschten Farbe. |
Overlock richtig einfädeln
Das Einfädeln einer Overlock gilt allgemein als “schwierig”. Nicht wenige scheuen genau deshalb vor dem Kauf einer Overlock Nähmaschine zurück! Doch so schlimm ist es nun auch wieder nicht.
Es gibt z.B. auch Overlock Maschinen, die ein Luftdruckeinfädel-System haben und die Fäden werden da einfach durch gepustet und zack sind sie eingefädelt. Das hat aber natürlich seinen Preis und den entscheidenden Nachteil: Wenn das Luftpustedings kaputt ist, kannste gar nicht mehr einfädeln. Ich persönlich halte deshalb davon nix. Lieber mal 5 Minuten mit dem Gerät beschäftigen, ein paar Mal mit der Anleitung in der Hand einfädeln und schon hat man den Dreh raus.
Overlock einfach einfädeln
Egal welches Modell man besitzt, jede Overlock wird im Prinzip ähnlich eingefädelt. Der Stich der Overlock legt die Reihenfolge des Einfädelns fest, einfach deshalb, weil er eben auf die eine Art und Weise gebildet wird und nicht anders.
Der Untergreiferfaden muss über dem Obergreiferfaden liegen, also muss der Obergreifer zuerst und der Untergreifer danach eingefädelt werden. Die Nadeln kommen zum Schluss.
Lege dir die Gebrauchsanweisung zurecht und halte dich beim Einfädeln ganz genau an das Einfädeldiagramm deiner Maschine! Jede Öse und jede Führung muss in der richtigen Richtung besetzt sein, abhängig von dem Stich den du verwenden möchtest. |
Und keine Angst, so oft muss man eine Overlock nicht neu einfädeln. Hier spreche ich aus Erfahrung! Wenn man gutes Garn benutzt reißt in der Regel kein Faden. Lediglich wenn die Rolle leer ist, muss man neu einfädeln oder mit der Knotentechnik umfädeln. Oder eben wenn man eine andere Farbe braucht für die Nadelfäden.
Mit einer langen gebogenen Pinzette geht das Einfädeln viel leichter! |
Reihenfolge beim Einfädeln
- Obergreifer
- Untergreifer
- Rechte Nadel
- Linke Nadel
Bei anderen Stichen als der normalen 4-Faden Naht/Überwendlichstich, die mit nur einem Greifer oder nur einer Nadel oder einer Kombination aus beiden gebildet werden, ist immer zuerst der/die Greifer und dann die Nadel(n) einzufädeln.
Die Fäden müssen immer genau zwischen den Fadenspannungsscheiben oben liegen. Deshalb mein Tipp: die Fadenspannungen auf 0 drehen, alles einfädeln und danach die Spannung wieder auf die üblichen Werte hoch drehen. So kann man locker ohne Spannung einfädeln und alles rutscht ordentlich an Ort und Stelle. |
Overlock umfädeln mit Anknoten
Die Knotentechnik kannst du immer dann anwenden, wenn die Overlock bereits eingefädelt ist. Im Prinzip wird das neue Garn an das alte dran geknotet und dann durchgezogen.
- Gehe in der gleichen Reihenfolge vor wie beim Einfädeln: Obergreifer, Untergreifer, rechte Nadel, linke Nadel
- Schneide das alte Garn an der jeweiligen Kone ab und lass genug hängen, so 10 cm sollten noch da sein
- Setze die neue Kone an den Platz
- Verknote das neue Garn mit dem alten Garn mit einem Knoten, dieser sollte aber fest sein
- Schneide die überstehenden Fäden 1-2 mm vom Knoten entfernt ab, so lässt es sich besser durchziehen
- Greifer: Nähe los, das neue Garn zieht sich nun einfach mit durch. Wenn du es unten am Nähfuß in der Raube siehst, kannst du den nächsten Faden anknoten
Nadel: Hebe den Nähfuß, ziehe dann den Faden langsam durch. Meistens passt der Knoten nicht durchs Nadelöhr. Schneide dann einfach den Knoten ab wenn du soweit bist und fädle die Nadel ein.
Pflege der Overlock
Eine Overlock näht in hoher Geschwindigkeit Massen an Stoff. Natürlich braucht so ein Gerät dann ein bisschen Pflege. Ob man sie nun ölen muss oder nicht ist strittig, ich würde mich an das halten, was in der Gebrauchsanweisung steht. Im Zweifel den Fachmann machen lassen. Gegen eine regelmäßige Wartung hat deine Maschine sicherlich auch nichts einzuwenden.
Overlock reinigen
Reinigen muss man die Overlock definitiv und auch recht häufig. Mach einfach ab und zu die Klappe auf und schau mal, was sich unter der Haube so angesammelt hat! Jede Menge Flusen, Fussel und Fadenreste warten hier auf dich. Bitte tu deiner Maschine einen Gefallen und verwende keine “Puste”-Geräte. Diese pusten nämlich den Dreck einfach nur richtig tief in die Maschine rein, und da willst du sie nicht haben da sie dort Schaden anrichten können. Raus mit dem Dreck!
Ich verwende zum “Auskehren” meiner Overlock einen ganz normalen Pinsel. |
Braucht man eine Overlock?
Tja nun, brauchen ist so ein Wort. Braucht man ein Auto? Ein Fahrrad tut’s doch auch. Natürlich bekommt man mit einer normalen Nähmaschine auch alles irgendwie genäht. Aber richtig schön wirds halt bei dehnbaren Stoffen erst, wenn eine Overlock ins Spiel kommt. Hier sind die wesentlichen Vorteile:
Vorteile einer Overlock
- Zeitersparnis. Durch die hohe Geschwindigkeit der Maschine und durch die Möglichkeit, zusammennähen und versäubern in einem Schritt zu erledigen.
- Sauber. Die Nähte mit einer Overlock sehen professionell und immer ordentlich aus.
- Belastbare Nähte. Overlocknähte sind extrem dehnbar und stabil.
- Verarbeitet dehnbare Materialien ohne Wellen. Bündchen annähen, Seitennähte nähen, alles ohne Probleme.
- Dekorative Möglichkeiten. Zum Beispiel ein hübsch gewellter Rollsaum.
Kennst du schon die “Du für Dich am Donnerstag” Linkparty? Mach mit!
Fazit zur Overlock
Ich kann mir ein Näh-Leben ohne Overlock nicht mehr vorstellen und möchte auch nie auf eine verzichten. Das Verarbeiten von Bündchen, Jersey und anderen Maschenwaren mit Zickzackstich der normalen Nähmaschine geht zwar, sieht aber nie besonders toll aus und ist meist auch nicht so belastbar. Wenn du öfter (Kleidung) nähst und du Spaß daran hast, dann investiere in eine Overlock!
Vielen Dank für diesen wirklich sehr interessanten und umfangreichen Artikel über Overlocks! So etwas hätte ich mir gewünscht, als ich mir damals meine Overlock angeschafft habe!
Ich hätte nur noch eine kleine Ergänzung zu den Overlocks, die ein Luftdruck-Einfädelsystem haben. Ich selber habe mich nämlich für so eine Maschine entschieden, allerdings eher wegen des schönen Nahtbildes und nicht wegen des Einfädelsystems. Auf jeden Fall ist es so, dass man die Luftdruckfunktion nicht zwingend zum Einfädeln benötigt, denn Bauschgarn lässt sich damit z.B. gar nicht einfädeln. Hierfür gibt es einen Draht, der den Faden führt. Fällt das System also mal aus, kann man trotzdem noch nähen :-)
Danke für deine lieben Worte!
Ah da kann man also ohne Luft auch einfädeln? Das ist gut zu wissen.
Hallo,
ich habe ein Problem mit meiner Maschine. Beim nähen gab es einen Knall, jetzt macht sie Geräusche aber näht nicht mehr. Vielleicht eine Idee was es sein könnte? Fußschalter habe ich schon gewechselt, daran liegt es nicht!
Vielen Dank….
Liebe Grüße Yvonne
Ohje, Knall klingt gar nicht gut. Das klingt eher als wäre innen drin irgendwas kaputt. Da wirst du um ne Reparatur vermutlich nicht herum kommen :/ Du kannst es ja mal telefonisch irgendwo probieren?
Hallo deine ich von Bernina…so d da spezielle Nadeln für Jersey bei oder man man da die normalen Jerseynadeln nehmen z.B. Schmetz?
Mir ist heute meine brother ovi kaputt gegangen. Will sie Ei schicken aber nur dennoch eine neue kaufen…und nun gucke ich auch, welche…Nähe ca. 3 bis 4 Teile täglich.
Hi,
ich hab jetzt die Frage nicht ganz verstanden, aber schau mal hier findest du den ausführlichen Artikel über Nähmaschinennadeln: https://naehfrosch.de/naehmaschinennadeln-arten-systeme-und-sortierungen/
ich habe auch eine Overlock von Hysqvarna.Bin sehr damit zu frieden.
Hallo Näfrosch, erstmal ein frohes und gesundes neues Jahr 2021 für Dich!
Ich habe Weihnachten die Brother 2104D als Geschenk erhalten und deshalb mich durch das Inernet gelesen. Vielen Dank für Deinen umfangreiche Bericht, mir ist vieles viel klarer geworden. :-)
Aber du schreibst, dass bei jeder Overlock der obere Greifer immer zuerst eingefädelt werden muss, danch der untere.
In meiner Anleitung steht folgende Reihenfolge : 1. Unterer Greifer 2. Oberer Greifer 3. Rechte Nadel 4. Linke Nadel
Ist letzlich die Reihenfolge doch egal oder sollte ich es trotz anderer Anleitung so wie du machen?
Ich würde mich immer zuerst mal an die Anleitung deiner speziellen Maschine halten. Sollten Probleme auftreten, kannst du ja als Alternative mal meine Empfehlung ausprobieren. Aber wenn die Reihenfolge in der Anleitung für deine Maschine anders ist, dann ist das halt so :)
Hallo, erst mal danke für den tollen Artikel. Ich habe eine gebrauchte Singer Overlock und kann Jersey nur mit dehr hoher Spannung von dem dritten Rad, (also dem ersten Obergeifer denke ich). Ich benutze Jersey Nadeln von Schmetz, genau den Typ, den du erwähnt hast. Ist das normal oder habe ich ein Problem mit der Maschine?
Liebe Grüße,
Aleksandra
Hi Aleksandra, versuche mal, die Overlock komplett neu einzufädeln. Also alle Fäden raus, alle Spannungen auf 0 setzen und dann neu einfädeln. Manchmal geht beim Einfädeln in den Spannungsscheiben nämlich was schief wenn man sie nicht auf 0 dreht oder immer die Fäden anknotet.
Hi, ich hab eine Frage und bitte im Hilfe: ich habe mir vor drei wochen eine w6 freiarm gekauft und finde den Anlasser wenig druckempfindlich. Wenn man Teile näht, die oft eine Korrektur brauch beim Stofflegen ist es sehr anstrengend. In 60% der fälle rast sie los ohne Gefühl. Hast du eine mittelklassige Empfehlung einer Oberlock mit einem gefühlvolleren Anlasser? Einer der auch smooth startet und sich gut mit dem fuß steuern lässt? Glg
Hi Melanie, eine Overlock hat schon ein anderes Tempo als eine Nähmaschine. Zunächst würde ich mal prüfen, ob bei dem Fußpedal irgendein defekt vorliegt. Die w6 Overlock habe ich selbst noch nie benutzt, daher kann ich dir nicht sagen, ob es ein generelles Problem ist. Ich kann nur von meiner Maschine sprechen, die Bernina L460 ist mit dem Pedal sehr gut in der Geschwindigkeit zu steuern, aber halt auch eine andere Preisklasse als die W6.
Welche Einstellung habt Ihr beim Nähen von Jersey und der Brother 2104D gemacht? Irgendwie bekomme ich kein schönes Nahtbild…ich freue mich über Infos von denen, die auch Erfahrungen mit der 2104D haben. Gerne auch für das Nähen mit dem Kräuselfuß.
Viele Grüße Maren