Abstillen nach 15 Monaten

Eigentlich wäre ich bereit zum Abstillen. Was aber tun, wenn das Kind absolut keinen Bock dazu hat? Wenn es schreit ohne Ende? Braucht er das Stillen noch? Die Nähe? Die Aufmerksamkeit? Ist es Gewohnheit und er WILL die einfach nicht ändern? Bin ich eine schlechte Mama, weil meine Akkus nun einfach ziemlich leer sind und ich mal wieder einfach einen Abend me-time bräuchte? 

Familienblog

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Alexander ist nun knapp 15 Monate alt und eigentlich wird er zumindest tagsüber schon lange nicht mehr gestillt – außer er schreit sich zum Mittagsschlaf dermaßen in Rage, dass ich nach 50 Minuten aufgebe und doch stille. Ich versuche alles, ihn abstillen zu können. Der Herr macht ja grundsätzlich, wie auch schon die Schwester damals – seinen Mittagsschlaf nur auf bzw an mir oder dem Papa. Das hat bisher immer gut geklappt, aber in letzter Zeit nicht mehr.

Baby

Seitdem er eine fiebrige Erkältung hatte und mit 13 Monaten für einige Tage wieder zum voll gestillten Baby wurde, wird der Mittagsschlaf immer schlechter möglich.
Er ist zwar hundemüde, aber er schreit sich lieber völlig von Sinnen, als einfach mal die Augen zu schließen. Oder einen Schnuller zu akzeptieren. Oder ein Fläschchen. Dabei schleppen wir ihn kreuz und quer durch die Wohnung. In allen möglichen Lagen. Wir machen Pause und lassen ihn aus dem Fenster sehen damit er wenigstens kurz zu schreien aufhört. Aber er ist mittlerweile zu müde. So geht das dann, bis ich ihn halt doch ran lasse. Wenn der Papa ihn zum Mittagsschlaf hat, schläft Alex irgendwann im Gebrüll ein, wohl resigniert?!
Abends das gleiche Spiel. Entweder ich stille ihn, oder es ist die Hölle los. Wenn der Papa versucht ihn ins Bett zu bringen, dann schläft Alex unter Umständen kurz ein, um daraufhin wieder mit neuer Kraft Terror zu schieben.

Baby

 

Aber warum? Er bekommt ganz viel Nähe. Wir bieten Schnuller, Fläschchen und sogar eine Scheibe Brot oder einen nassen Waschlappen zum zutschen an. Nix hilft. Er gerät völlig in Rage, verkrampft ohne Ende und kämpft richtig gegen uns. Drückt uns weg, haut, tritt. Wenn man ihn dann ablegt oder stellt, weil man ihn ja auch nicht fallen lassen will, schreit er nur noch mehr. Er weiß also auch nicht so ganz, was er will. Wie können wir da helfen? Wir probieren alles, nicht zu viel auf einmal natürlich, denn das wäre ja auch wieder nix. Aber bisher haben wir noch keine gute Möglichkeit gefunden – außer eben zu stillen.

Baby Shirt selbst nähen

Dabei würde ich das stillen gern auslaufen lassen, also abstillen. Meine Akkus sind leer. Ich möchte mal wieder mehr als 3-4 Std am Stück schlafen! Ich möchte mal wieder Abends mich mit Freunden treffen! Ich möchte mal wieder ins Kino! Oder in den Sportkurs gehen den ich mag, der aber um 19 Uhr beginnt und somit in der Schlafengehzeit liegt. Einfach mal was machen. Und zwar ohne schlechtes Gewissen wenn’s geht. Wenn ich weiß, dass Alex zuhause schreit wie am Spieß, also da kann ich auch nicht weg. Das vermiest alles und ich kann das einfach nicht, den Wurm so „hängen lassen“.

Baby Shirt selbst nähen

Im Moment weiß ich wirklich nicht, wie ich das Abstillen angehen soll. Der Papa hilft, wo er kann und versucht sein Bestes. Aber es klappt nicht. Braucht Alex also das stillen noch? Muss ich da jetzt halt einfach durch, bis er von sich aus nicht mehr will?! Reden wir da von Wochen, wenigen Monaten oder wie? Gehört das Durchhalten und völlige Ignorieren der eigenen Bedürfnisse zum Mamasein dazu? Ja natürlich, zumindest wohl im ersten Jahr. Und da habe ich das auch gerne und ohne viel Nachdenken gemacht. Aber der Bub ist doch nun deutlich über ein Jahr alt. Er läuft, er klettert, er isst. Aber anscheinend braucht er das stillen noch. Am liebsten ein Mal am Mittag und 3-5 Mal nachts. Wer braucht schon Schlaf…

Über meine Erfahrungen beim Abstillen haben ich hier und hier schon geschrieben.