An einem schönen sonnigen Tag schreit klein Sophia mal wieder die komplette Nachbarschaft zusammen (sie ist bereits als die süße Meckerliese bekannt) weil sie nicht schlafen kann. Während ich das laute Baby, dass sich voller Wut mit hochrotem Kopf in meinen Hals krallt, in der Wohnung herum trage, dabei langsam einen Rundwanderweg austrete und allmählich einen Tinnitus bekomme, plötzlich Stille! Ist es geschafft? Schreianfall überstanden? Im Gegenteil, das Baby spuckt.

Noch bevor ich den Gedanken zu Ende führen kann wird mir klar warum Ruhe herrscht – und es unten aus meinem T-Shirt tropft. Man kann offensichtlich nicht zeitgleich schreien und spucken – und ebendies hat Madame gerade getan. Schön mitten rein in Mamas Ausschnitt.

Ich bin versucht, „scheiße“ zu rufen da ich zwar im Besitz von ca. 200 Mulltüchern bin (sogar in rosa und mit Eulen!), aber weder eins über der Schulter noch in unmittelbarer Reichweite ist.
Auf dem Weg zum Tuch bahnt sich mit lautem Dröhnen das jähe Ende der 2 Tage anhaltenden ähm „Zeit der leeren Pampers“ an und die kleine Dame nimmt mit Getöse und selig lächelnd eine gepflegte Windelsprengung vor. Das Windelinferno bahnt sich rasant seinen Weg als zum Glück der Papa herbeigeeilt kommt und Madame einer Notbadung unterzieht. Mama zieht inzwischen ein anderes Shirt mit weniger Spuckflecken an.

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Danach geht’s ins Bett, wo Sophia friedlich ihr Abendessen einnimmt und die zum Gute-Nacht-Kuss hin gehaltene Wange euphorisch ableckt. Sie tatscht mit kleinen feuchten Händchen in mein Gesicht, hält meinen Finger fest. Während langsam die Augen zu fallen tritt ein zufriedener Ausdruck auf ihr niedliches Gesicht mit der kleinen Stupsnase und den süßen Bäckchen. Immer wieder gehen ihre Augen kurz auf, sie sieht mich direkt neben sich und ein Lächeln huscht über ihr Gesicht.

Ich bin restlos glücklich und kann meinen Blick nicht von ihr nehmen. Ich muss mich beherrschen sie nicht gleich wieder wachzuknuddeln und denke mir, es ist das tollste Gefühl der Welt, sie im Arm zu halten. Und so ist doch jeder Tag ein Freutag. Da vergisst man den Babywahnsinn, wenn das Baby spuckt und sich alles nur um dieses Menschlein dreht.