Eigene Schnitte für sich erstellen, das wärs doch. Wie oft muss man bei gekauften Schnitten doch anpassen, rum wurschteln, ausprobieren. Warum nicht mal selbst machen? Dieses Buch hält dafür einige Grundschnitte bereit, die man erst mal an die eigene Figur anpasst. Dann kann man aus diesen gut sitzenden Grundschnitten nach den Anleitungen im Buch seine eigenen Schnitte entwickeln. Das Beste: Diese Schnitte werden mit Sicherheit passen!

Du interessierst dich etwas tiefergehend dafür, wie man sein eigenes Kleid aus einem Grundschnitt konstruiert? Hier findest du die Rezension zum Buch “Kleid Grundschnittvariationen”!

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Alice Prier und Lilia Prier Tisdall sind die beiden britischen Autorinnen des Buchs “Eigene Schnittmuster herstellen für Röcke und Kleider”, welches im März 2018 im Stiebner Verlag erschien. Aus 12 Grundschnitten zum herunterladen werden nach Anleitungen im Buch verschiedene Kleidungsschnitte entwickelt. Dazu muss der Grundschnitt natürlich erst auf die eigene Figur angepasst werden. Durch Kombination und Variation lassen sich so über 40 individuelle Kleidungsschnitte entwerfen. Das Buch enthält keine Nähanleitung. Das Buch richtet sich an alle, die ganz praxisnah eigene Schnittmuster für Damenbekleidung entwerfen, kopieren oder anpassen wollen.

Preis: 19,90 €

Das Buch wirft einen nicht gleich ins kalte Wasser. Zunächst werden auf den ersten Seiten ein paar Grundlagen geklärt, wie z.B. welches Werkzeug man braucht, wie man Stoffe auswählt und so weiter. Zum Buch gehören einige Grundschnitte, die man sich herunterladen kann: Kleid mit Abnähern und eingesetzten Ärmeln, Kleid mit Abnähern und eigesetzten Ärmeln für größere Oberweite, Stretchkleid ohne Abnäher mit eingesetzten Ärmeln, Ärmelgrundschnitte, Dolman-Ärmel (Ärmel und VT bzw RT sind ein Schnittteil), Raglanärmel, Hemdkragen, Bubikragen, Volantkragen, Stehkragen, Nahttasche, Aufgesetzte Tasche 1, Aufgesetzte Tasche 2.

Hier wählt man sich den Grundschnitt aus, den man für das Modell im Buch braucht und passt den Grundschnitt erst mal auf seine Figur an indem man ein Nesselmodell heftet und dieses anpasst. Der richtige Sitz des Grundschnitts ist sehr wichtig, denn alle Schnitte im Buch basieren auf einem der Grundschnitte (oder einer Kombination) aus dem der Schnitt selbst entsprechend der eigenen Maße und Vorstellungen entwickelt wird. Dabei hilft das letzte Kapitel mit einigen technischen Zeichnungen, in dem es um Passformkontrolle und typische Anpassungen geht.

Ein Kapitel beschäftigt sich mit 13 unterschiedlichen Röcken: Bleistiftrock, Glockenrock, halber oder ganzer Tellerrock, Stufenrock und viele mehr. Zu jedem Schnitt wird erklärt, wie der entsprechende Grundschnitt abgeändert werden muss. Technische Zeichnungen helfen dabei und Tipps zur perfekten Passform gibt es auch. Im nächsten Kapitel folgen dann Feinheiten und Varianten für die Röcke, so dass man sich den Schnitt noch weiter aufhübschen kann, z.B. Volanteinsätze, eine Rüsche vorn, Wickeloptik, Taschen.

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Im nächsten Kapitel gehts um Kleider, insgesamt 19 Stück! Etuikleid, ausgestelltes Kleid, Hemdblusenkleid, Pulloverkleid, Wickelkleid, trägerloses Kleid, Negligé, Neckholder-Kleid, Unterkleid, ein festliches Empirekleid oder eine Abendrobe. Interessant finde ich das Maxikleid, es ist die Rede von einem Wasserfalleinsatz am Rücken und schwungvollen Godets, nur leider sieht man die nicht weil das Kleid nur von vorne abgebildet ist. Im folgenden Kapitel gehts um Details und Anpassungen für die Kleider: 6 unterschiedliche Ausschnittformen, Stehkragen oder Rollkragen, Hemdkragen oder Muschelkragen, V-Ausschnitt mit Volant oder schulterfrei, Bubi und Matrosenkragen, Fledermausärmel, geraffte Ärmel, Volantärmel, Ärmel mit Manschetten, Kimonoärmel, Glockenärmel, geschlitzter Ärmel, Keulenärmel oder Puffärmel.

Mit all diesen Kombinationsmöglichkeiten kann man seinen eigenen Kleiderschnitt oder Rockschnitt konstruieren. Wenn man bei einigen Kleider den unteren Teil weg lässt, natürlich auch Oberteile! Mir gefällt es sehr gut, dass man hier den Grundschnitt nicht von der Pike auf selbst konstruieren muss, sondern ein bisschen an die Hand genommen wird. Schnell gemacht ist ein eigener Schnitt natürlich trotzdem nicht, aber seinen eigenen gut sitzenden Schnitt zu entwickeln, ist ein tolles Projekt. Geeignet natürlich nicht für Nähanfänger, wobei, ums nähen gehts ja erst mal gar nicht. Es geht ums konstruieren, ums bauen, ums entwerfen. Warum sollte das nicht auch ein Nähanfänger können oder wollen? Natürlich hilft es, wenn man schon ein paar Vorstellungen hat, wie sich bestimmte Anpassungen verhalten oder wenn man schon den ein oder anderen Abnäher genäht hat und die Theorie dahinter kennt. Also vielleicht doch eher für den ambitionierten etwas fortgeschrittenen Näher, der seine Garderobe noch individueller gestalten möchte.

Es zuckt bei mir schon in den Fingern, es fällt mir schwer, es zuzuschlagen und weg zu legen. Am liebsten würde ich gleich meinen Mann als Mess-Assistenten anstellen und mich in die Schnittkonstruktion werfen.

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