Festbrennweite – oder doch lieber ein Zoom-Objektiv?

Die Frage ob man sich eine Festbrennweite oder ein Zoom-Objektiv zulegen soll stellen sich sowohl Hobby-Fotografen als auch Profis. Hier gibt es eine kleine Entscheidungshilfe für den Objektivkauf. Denn auch ich stelle mir nach Jahren als Profifotograf immer noch gelegentlich die Frage, ist es nicht praktischer ein Zoom-Objektiv dabei zu haben? Aber was ist mit der enormen Lichtstärke und Bildqualität von Festbrennweiten? Lest euch den Artikel bis zum Ende durch und ihr werdet einen Schritt weiter in eurer Entscheidungsfindung sein. Denn hier gibt es 6 Gründe warum du unbedingt eine Festbrennweite kaufen solltest, und 3 Gründe warum ein Zoom-Objektiv vielleicht doch die bessere Wahl für dich ist.

Festbrennweite

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Festbrennweite vs. Zoom-Objektiv

Welches Objektiv soll ich mir kaufen? Die Frage aller Fragen. Und die Antwortet lautet: Es kommt drauf an. Und zwar auf deine eigenen Vorlieben und was du hauptsächlich fotografierst. Denn jedes Objektiv und somit jede Brennweite hat ihre verschiedenen Einsatzzwecke. Soweit so gut. Was sollte man sich aber nun als Fotograf zuhause hinlegen? Ganz viele verschiedene Festbrennweiten (also für jede Brennweite ein extra Objektiv), oder lieber ein Zoom-Objektiv, welches eine ganz große Spanne an Brennweiten abdeckt? Auf den ersten Blick könnte man meinen: Prima, ein großes Zoom-Objektiv und meine Kamera kann alles, Problem gelöst. So einfach ist es nun leider nicht, und darum soll es heute gehen.

Lese-Tipp: In diesem Artikel habe ich die Bildwirkung verschiedener Brennweiten erklärt. Wie bei einem Weitwinkel viel von der Umgebung aufs Bild kommt – dafür aber ein von Nahem fotografiertes Gesicht eine dicke Nase bekommt, oder dass man mit einem Tele-Objektiv hervorragend Portraitfotos schießen kann ohne dicke Nase – dafür aber mit sehr engem Blickfeld.
Sonnenuntergang Bali Gunug Agung

Festbrennweite: Samyang 35mm f/2.8

Ein gutes Objektiv ist fast wichtiger als der Kamerabody

Heißt: Mit einer günstigeren Kamera aber einem guten Objektiv kann man super Fotos schießen! Wohingegen einem bei einem schlechten Objektiv auch die absolute Oberklasse Kamera nichts bringt. Warum ist das so?

Gute, also hochwertige Objektive zeichnen sich durch ihre Bildschärfe, bessere Farbdarstellung und weniger Abbildungsfehler aus. Abbildungsfehler sind beispielsweise sogenannte “chromatische Aberrationen”; damit ist dieser seltsame lila/grün-Schatten gemeint, den man manchmal bei Farbübergängen wie z.B. Baumästen mit blauem Himmel drumherum bekommt. Dies entsteht durch unterschiedliche Lichtbrechung und minderwertige Linsen in Objektiven kommen damit einfach nicht klar.

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Maisfeld

Zoom-Objektiv: Tamron 70-200 f/2.8

Außerdem zeichnen sich hochwertige Objektive meist durch wesentlich besseres und schnelleres Fokussieren aus. Dies ist besonders wichtig z.B. wenn man kleine Kinder fotografieren möchte, die bekanntlich viel herumrennen und -toben. Oder bspw. bei Momenten, bei denen es auf jede Millisekunde ankommt, Stichwort Sportfotografie.

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Zoom-Objektiv: Tamron 28-75mm f/2.8

Wenn man sich nun eine Spiegelreflex- oder spiegellose Kamera anschafft, gibt es eigentlich immer zum Kamerabody noch ein Kit-Objektiv dazu im Angebot. Diese Set-Angebote sind prinzipiell ganz gut, das Objektiv ist für den verhältnismäßig niedrigen Preis schon ok, aber wenn man die Fotografie etwas eindringlicher betreibt, kommt man relativ schnell an die Leistungsgrenze des Kit-Objektivs. Mein Tipp lautet hier deshalb ganz klar:

Tipp: Spart euch lieber das Kit-Objektiv und kauft euch nur den Kamera-Body! Investiert das gesparte Geld in eine Festbrennweite. Bspw. sind die 50mm Brennweiten im Vergleich zu anderen Festbrennweiten meist etwas günstiger (das liegt an der Bauweise, wie ein Ingenieur von Carl Zeiss in diesem interessanten Interview verrät).

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„Welche Kamera soll ich mir kaufen?“. Dies ist eine der häufigsten Fragen, die wir gestellt bekommen. Deshalb findest du hier einen ausführlichen Ratgeber zur Wahl der „richtigen Kamera“ und zwar für deinen Einsatzzweck!

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Vorteile einer Festbrennweite

Aber nun widmen wir uns mal der eigentlichen Frage: Welche Gründe sprechen für eine Festbrennweite und welche für ein Zoom-Objektiv? Wie alles im Leben hat auch jede Objektiv-Art seine Vor- und Nachteile. Hier findest du unsere 7 Gründe, warum du unbedingt eine Festbrennweite brauchst!

#1 Eine Festbrennweite ist günstig

Okay gleich vorweg, es ist natürlich nicht jede Festbrennweite günstig. Es gibt Festbrennweiten die kosten 2000 Euro und mehr.

ABER es gibt viele Einstiegs-Festbrennweiten, die für die gebotene Leistung was Bildqualität und Verarbeitung betrifft, bereits äußerst günstig zu haben sind. Z.B. dieses 50mm von Canon für ca. 100 Euro (das war meine allererste Festbrennweite) oder dieses 50mm von Nikon für ca. 200 Euro oder dieses 50mm von Sony für ebenfalls ca. 200 Euro.

Gardens By The Bay Singapur 037

Festbrennweite: Samyang 35mm f/2.8

Warum ist das so?

Dies liegt zum Einen daran, dass Festbrennweiten einfacher in der Konstruktion sind als Zoom-Objektive und somit weniger bewegliche Elemente vorhanden sind; ist ja auch logisch, es muss eben nur EINE Brennweite abgedeckt werden und nicht eine ganze Spannweite von bspw. 24mm bis 70mm.

Zum Anderen haben Festbrennweiten auch häufig weniger Glas-Elemente als Zoom-Objektive. Und ratet mal, was an einem Objektiv die teuersten Bauteile sind. Richtig, die optischen Bauteile, sprich das Glas und dessen zahlreichen Beschichtungen.

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Sonnenuntergang Bali Gunug Agung

#2 Die Bildqualität einer Festbrennweite ist richtig gut

Weniger bewegliche Elemente in einer Festbrennweite im Vergleich zu einem Zoom-Objektiv bedeutet weniger Quellen für (Bild-)Fehler. Die Hersteller konzentrieren sich bei einer Festbrennweite eben nur auf EINEN Brennweiten-Bereich und stecken somit ihre ganze Energie in diese Brennweite. Kompromisse hinsichtlich Bildqualität aufgrund einer größeren Brennweiten-Abdeckung müssen hier nicht gemacht werden.

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Festbrennweite: Sony 85mm f/1.8

#3 Eine Festbrennweite ist unheimlich lichtstark

Mit einer Festbrennweite und einer Blendenöffnung von f/1.4 oder gar f/0.95 kannst du auch noch in der dunkelsten Kammer im letzten Eck noch gute Bilder machen, wo Zoom-Objektive mit f/2.8 deutlich mehr Rauschen produzieren. Ist ja auch klar, bei f/1.4 trifft VIERMAL mehr Licht auf den Bild-Sensor als bei f/2.8.

Höhere Lichtstärke und somit weniger Bildrauschen wirkt sich indirekt auch auf die Bildschärfe aus. Je mehr rauscht, desto weniger detailliert ist ein Bild, und desto unschärfer wirkt das Bild.

Auch finde ich den Look gerade bei den Hauttönen bei hoher Lichtstärke einfacher schöner. Es sind weniger “grieselige Punkte” zu sehen.

Außerdem braucht man bei einer höheren Lichtstärke erst später eine zusätzliche Lichtquelle wie bspw. einen Blitz um das Bild aufzuhellen.

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Festbrennweite: Sony 85mm f/1.8

#4 Man lernt mit einer Festbrennweite schneller das Fotografieren

Ihr kennt das sicherlich, man steht an einer Stelle mit einem Zoom-Objektiv und zoomt bequem hin und her, statt sich zu bewegen. Aber das ist ja gerade ganz falsch! Denn man benutzt ein Zoom-Objektiv nicht, weil es so schön ist, entfernte Dinge bequem nahe ranholen zu können! (Die Ausnahme bilden bspw. Sportfotografen, die nicht näher an die zu fotografierenden Spieler ran kommen weil sie sonst den Fußballern auf dem Platz ganz schön im Weg stünden). Sondern man benutzt die verschiedenen Brennweiten wegen ihrer BILDWIRKUNG! (Hier gehts nochmal zum Artikel über Bildwirkung verschiedener Brennweiten!).

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Festbrennweite: Sony Zeiss 35mm f/2.8

Und um zu erfahren was für eine Bildwirkung der Standortwechsel und die jeweilige Brennweite hat, eignen sich Festbrennweiten viel besser, weil man keine andere Option hat, als sich zu bewegen ;) Ich habe ganze zwei Jahre lang nur mit einem 24mm und einem 50mm fotografiert und meine Lernkurve ging so dermaßen schnell steil nach oben, das hätte mit einem Zoom-Objektiv viel länger gedauert. Daher mein Tipp:

Tipp: Wenn du in kurzer Zeit schnelle Fortschritte beim Fotografieren erzielen möchtest, nutze ein oder zwei Festbrennweiten und kein Zoom-Objektiv! Verlasse die Komfortzone eines Zoom-Objektivs ;)

#5 Eine Festbrennweite hat einen ganz besonderen Look

Der Look eines Fotos welches mit einer Festbrennweite gemacht wurde, ist häufig viel “schöner” als mit einem Zoom. Es ist schwer zu beschreiben, aber manchmal haben die Fotos dann einfach etwas an sich, was man als “schön” wahrnimmt: das weiche Bokeh (hier gehts zum Artikel über Bokeh!), die Farben, ein dreidimensionaler Look. Man spricht hier häufig auch vom “Charakter” einer Festbrennweite ;)

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Festbrennweite: Sony 85mm f/1.8

#6 Eine Festbrennweite eignet sich hervorragend für Portraits

Aufgrund der höheren Lichtstärke und der größeren Blendenöffnung von Festbrennweiten, wird mehr im Hintergrund unscharf. Wenn du also ein Portrait von einer Person machen möchtest (beachte die Bildwirkung verschiedener Brennweiten!) lenkt weniger im Hintergrund von der Person ab.

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Festbrennweite: Nikon 85mm f/1.8

Vorteile eines Zoom-Objektivs

Nachdem ich nun so viel über die Vorteile von Festbrennweiten geschrieben habe, mag man meinen, Zoom-Objektive seien im Vergleich nicht so besonders gute Objektive. Aber das Gegenteil ist der Fall. Je nach Situation und Anwendungsfall sind sie Festbrennweiten sogar überlegen. Denn eine Festbrennweite hat natürlich auch Nachteile: Es ist nämlich nur EIN Objektiv mit EINER Brennweite. Man ist also verhältnismäßig unflexibel, man muss “manuell” (nämlich durch hin- und herlaufen) den Abstand zum Objekt ändern und manche Fotos “geh’n einfach nicht”. Man braucht also für verschiedene Anlässe und Begebenheiten verschiedene Objektive, die man dann auch wechseln muss. Oder man braucht zwei Bodys, also zwei Kameras! Das dies nicht immer praktikabel ist, versteht sich von selbst. Daher sind hier 5 Gründe, warum du unbedingt ein Zoom-Objektiv brauchst:

Zoom-Objektiv

Zoom-Objektiv: Tamron 24-70mm f/2.8

#1 Ein Zoom-Objektiv ist universell einsetzbar und unheimlich praktisch

Ganz klar, man hat ein universell einsetzbares Objektiv mit dem man schnell von kurzer zu langer Brennweite wechseln kann, ohne die Kamera “umzubauen” und ein anderes Objektiv anzuschrauben. Das ist beispielsweise im Urlaub sehr praktisch, wenn man nicht einen extra Koffer für sein Fotozubehör mitschleppen möchte oder wenn ein Wechsel des Objektivs bspw. in der Wüste die Gefahr der Verschmutzung durch Eindringen von Sand in das Kamera-Innere birgt.

Damen und Maedchen Shirt naehen 137

Zoom-Objektiv: Tamron 28-75 f/2.8

#2 Mit einem Zoom-Objektiv sind verschiedene Bildwirkungen möglich

Durch die verschiedenen Brennweiten, die ein Zoom-Objektiv abdeckt, kann man in Sekundenschnelle von einer Bildwirkung zur nächsten schalten. Wenn ich beispielsweise auf einer Hochzeit beim ersten Kuss eine Nahaufnahme als auch eine Aufnahme mit der Hochzeitsgesellschaft haben möchte, kann ich das mit einem kurzen Drehen am Objektiv bewerkstelligen. Mit einer Festbrennweite ist das bei einem solch kurzen Moment nicht möglich.

Bewegungsunschärfe

Zoom-Objektiv: Tamron 24-70 f/2.8

#3 Der Autofokus von Zoom-Objektiven ist sehr schnell

Hat man Festbrennweiten mit großer Blendenöffnung von f/1.4, f/f1.2 oder gar f/0.95, so sind meist sehr große Glaselemente verbaut. Man kann sich vorstellen, dass es einige Zeit dauert bis diese Komponenten bewegt sind um das Bild scharf zu stellen.

Bei Zoom-Objektiven sind diese Elemente aufgrund der geringeren Blendenöffnung meist nicht ganz so groß und somit muss nicht so eine große Maße träge bewegt werden zum Scharfstellen. Daher sind Zoom-Objektive im Fokussieren meist etwas schneller als Festbrennweiten.

Das gilt natürlich nicht für alle Objektive und es spielen auch noch andere Dinge in die Geschwindigkeit mit rein als nur die große Masse von Glaselementen!

Prinzipiell lässt sich jedoch sagen, dass die “üblichen Verdächtigen” unter den Zoom-Objektiven, wie etwa ein 16-35mm, ein 24-70mm oder ein 70-200mm ultraschnell fokussieren!

Maisfeld Katja

Zoom-Objektiv: Tamron 70-200 f/2.8

Tja und nun? Festbrennweite oder Zoom?

Wie man sieht, muss man also abwägen, welches Objektiv in welcher Situation für einen persönlich am besten funktioniert. Wenn ich in den Urlaub nur ein Objektiv mitnehmen könnte, würde ich wohl eine 35mm Festbrennweite (weil nicht zu nah und nicht zu weit), wie ich es hier in unserem Singapur-Urlaub dabei hatte. Oder ein Standardzoom (z.B. 24-70mm).

Gardens By The Bay Singapur 085

Festbrennweite: Samyang 35mm f/2.8

Will man aber z.B. in einer “düsteren” Kirche oder einem anderen Bauwerk ohne Blitz fotografieren, dann bekommt man definitiv bessere Bilder mit einer Festbrennweite.

Will man lernen und sich verbessern, dann definitiv mit Festbrennweiten fotografieren, weil man sich mehr bewegt und die Bildwirkung wesentlich schneller versteht.

Tipp: Wenn man eh schon das Kit Objektiv besitzt, dann könnte man gut ein 50mm dazu kaufen. Die gibt’s nämlich in der f/1.8er Version immer relativ günstig. Beispielsweise das 50mm f/1.8 von Canon für um die 100€. Nikon und Sony liegen bei ca. 200 Euro. Dann hätte man für den Preis eine unschlagbar günstige und gute Festbrennweite, mit Blende f/1.8 und man kann schön Motive freistellen.

Hätte ich mein 50mm f/1.8 nicht mitsamt Kamera Body runter geworfen, würde ich es zu einigen Anlässen immer noch verwenden. Ich habe es nach dem “Unfall” noch ein wenig zurecht gebogen und versucht zu retten, und konnte es sogar noch mit manuellem Fokus benutzen, aber irgendwann ist das Vorderteil dann einfach abgefallen… ;)

Wenn man das Kit Objektiv nicht gekauft hat, lautet mein Tipp:  Auf jeden Fall das 50mm f/1.8 kaufen! Noch besser wäre es, wenn der Geldbeutel ein bisschen was hergibt, ein 35mm f/1.8 oder 35mm f/2.8, da die 35mm besonders auf einer Cropkamera (APS-C bei Canon, DX bei Nikon) doch etwas universeller einsetzbar ist. Die f/1.4er Objektive sind zwar noch um eine zweidrittel Blende lichtstärker und i.d.R. in der Farbdarstellung und Fokus besser, allerdings sind sie im Vergleich zu den f1.8er Objektiven auch um einiges schwerer, größer und teurer! Für den Anfang genügen f/1.8.

Festbrennweite Sigma 85mm

Festbrennweite: Sigma 85mm f/1.4

Wenn man seeehr nah fotografieren möchte, benötigt man ein sogenanntes Makro Objektiv. Damit werden z.B. Insekten fotografiert oder ganz kleiner Kleinkram eben. Es ist eher ein spezielles Objektiv. Die “normalen” Objektive fokussieren ab einer zu kleinen Distanz zwischen Motiv und Objektiv nicht mehr (dies ist die sogenannte Naheinstellgrenze (steht in der Regel in cm vorne auf dem Objektiv), ab da wird es einfach nicht mehr scharf). Das erlebt meine Frau öfter, wenn sie mit dem Handy ein Rezept aus einer Zeitschrift abfotografieren möchte – erst ist sie ganz nah dran mit dem Handy und geht dann ein Stück weiter weg bis der grüne Kasten erscheint und anzeigt, dass es jetzt scharf sein sollte. Makros setzen also genau dort an, sie schaffen es nämlich, bis auf wenige Zentimenter zwischen Objektiv und Objekt zu fokussieren. Im Normalfall braucht man aber kein Makro. Die Detailaufnahmen, die ich für Katja mache, schieße ich mit einer ganz normalen Festbrennweite von 50mm.

Noch ein ganz wichtiger Tipp von mir: Macht bloß nicht den Fehler, euch zu Beginn gleich einen ganzen Park an Objektiven zuzulegen! Wenn man nur eines oder zwei hat, hat man auch nicht die Qual der Wahl und kann stattdessen seine Energie in kreative Ideen umwandeln.

Festbrennweite

Festbrennweite: Sigma 35mm f/1.4 Art

Fazit

Wenn ihr die Flexibilität eines Zooms nicht zwingend benötigt, fotografiert lieber mit Festbrennweiten um eure Fotografie schneller auf das nächste Level zu heben!

Und noch eine letzte wichtige Sache: Beachtet den Cropfaktor!
Alle Brennweitenangaben beziehen sich auf das Vollformat, die meisten von euch werden aber wahrscheinlich eine Cropkamera (hier gehts zum Blogartikel  über Sensorgröße, also Vollformat vs. Crop) besitzen. Das bedeutet, ihr bekommt auf einer Cropkamera mit 50mm Objektiv einen anderen Bildausschnitt als auf einer Vollformatkamera mit dem gleichen 50mm Objektiv. Wenn ihr eine Cropkamera mit APS-C Sensor habt (Canon), so ist der Cropfaktor 1,6. Das bedeutet ihr multipliziert die 50mm mit diesen 1,6 und tada, ihr wisst, wie sich dieses 50mm Objektiv auf eurer Cropkamera verhält, nämlich wie ein 80mm Objektiv (50 x 1,6 = 80). Wenn ihr sowieso nur mit Cropkameras fotografiert habt, dann werdet ihr sowieso schon wissen, wie sich 50mm auf eurer Kamera anfühlen. Jedoch müsst ihr beachten, dass egal wo ihr was über Fotografie/Kameras lest (Blogs, Zeitschriften, Bücher, etc.) immer von den Brennweiten auf Vollformat die Rede ist. Da bin ich auch anfangs drüber gestolpert, dass ein 14mm Weitwinkel auf Vollformat viel weiter ist als auf Crop. Oder die klassische Reportagelinse mit 35mm doch nicht mehr so reportagegeeignet auf Crop ist, da sie 56mm entspricht und somit viel enger ist.