Feuchttücher sind irre praktisch und kaum wegzudenken. Oder vielleicht doch? Vor kurzem erst hat sich Sina Gedanken über Müllvermeidung und Kostenersparnis rund um den Wickeltisch gemacht, wobei vor allem das Feuchttuchthema Raum für Alternativen lässt. Denn was auf den ersten Blick praktisch und hygienisch erscheint, ist vielleicht am Ende doch keine so gute Idee. Wie man Feuchttücher selber machen kann, erfahrt ihr am Ende des Textes.

Feuchttuecher selber machen

Was spricht gegen handelsübliche Feuchttücher gängiger Hersteller?

Viele Feuchttücher enthalten Parabene, Duftstoffe, Tenside, Alkohol und/oder Ähnliches. Abgesehen von der Tatsache, dass wir all dies zusammen mit dem Tuch und seiner Plastikverpackung entsorgen, schmieren wir es auch auf die empfindliche Babyhaut. Als Hebamme weiß ich, die Inhaltsstoffe können teils die natürliche Hautbarriere schädigen, austrocknen, Allergien hervorrufen oder stehen im Verdacht, den Hormonhaushalt negativ zu beeinflussen. Und oft wird damit ja auch nicht nur der Po abgewischt, sondern gerne auch der Mund und die Hände, z.b. beim Beikoststart.

Puh, ganz schön viel für die empfindliche Haut, die sich ohnehin erst an die neue Umgebung gewöhnen muss und belastet ist durch die Tatsache, dass ein Windelkind nun mal länger und großflächiger mit seinen Ausscheidungen in Berührung kommt als ein Erwachsener, der die Toilette benutzt. Gerade Stillkinder haben anfangs oft sehr häufigen und eher dünnen Stuhlgang. Die Reinigung des zarten Babypos sollte also am besten auch eher sanft erfolgen, wäre meine logische Schlussfolgerung. Das versprechen die Hersteller der Feuchttücher auch, aber aus jahrelanger Erfahrung muss ich sagen, dass sie dieses Versprechen nicht halten können.

Sicher gibt es immer wieder Kinder, die die Tücher und ihre Inhaltsstoffe vertragen, aber viele reagieren mit einem wunden Po. Nun könnte man sich darüber streiten, dass das ja auch am Stuhlgang oder der Windel liegen könne oder auch an dem, was die Mutter gegessen hat. Sicher. Aber den meisten „meiner“ Babys hilft der Verzicht auf Feuchttücher bei der Heilung und Vorbeugung eines wunden Pos.

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Wie können Alternativen zu Feuchttüchern aussehen? 

Ok, wir wissen also nun, dass herkömmliche Feuchttücher wahrscheinlich nicht ganz so optimal sind, aber schauen wir uns doch einmal an, welche Alternativen es gibt. Denn es gibt zahlreiche, sodass ich sicher bin, dass für jeden etwas dabei ist. 

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Waschlappen als Feuchttuchersatz

Meine Mutter sagte zu diesem Thema einmal „Wir haben ja einfach einen Waschlappen genommen“ und zuckte die Schultern. Und, mal ehrlich, warum sollten wir es eigentlich nicht genauso machen? Ein Waschlappen spart Müll und langfristig Kosten, ist sanft zum Babypo und lässt sich gut reinigen.

Optimalerweise steht der Wickeltisch im Bad und das Wasser ist ohnehin immer greifbar, oder du stellst dir eine Thermoskanne warmes Wasser an den Wickeltisch, oder du machst auf dem Weg schnell einen Waschlappen im Bad nass, wenn der Wickelplatz nicht im Bad ist. In den meisten Fällen reicht das völlig aus und man vermisst gar kein Feuchttuch.

Öltücher statt Feuchttücher

Manchmal wünscht man sich aber eben doch ein Feuchttuch, wenn z.B. ein „feuchter Pups“ zunächst unentdeckt geblieben ist und hartnäckig am Babypo klebt. Vielen erscheint dann der Waschlappen suboptimal. Viele Kolleginnen, Kinderärzte und andere Eltern empfehlen Öltücher statt Feuchttücher und tatsächlich vertragen die Kinder diese oft besser.

Dennoch bleibt der Müll und die Tatsache, dass ich nicht genau weiß, was wirklich am und im Tuch ist. Außerdem kann man das auch selbst günstiger und mit weniger Müll. Ich hatte für den beschriebenen Fall immer ein paar trockene Tücher (Klopapier, Kosmetiktücher, Küchenrolle o.Ä.) greifbar und ein kleines Fläschchen Olivenöl. Ein Klecks Öl auf dem trockenen Tuch säuberte den Po bestens und ich konnte sicher sein, dass keine bedenklichen Stoffe an die Haut meiner Tochter kamen. Der produzierte Müll war überschaubar.

Tipp: Unterwegs eignet sich ein kleines Wachstuchtäschchen, um benutze Waschläppchen hygienisch zu transportieren, und etwas Öl in einem kleinen Fläschchen.

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Feuchttücher selber machen

Gerade unterwegs mag man aber oft nicht mit Waschlappen und Ölfläschchen hantieren. Also doch auf Öltücher aus dem Spender zurückgreifen? Wie wäre es, diese selbst zu machen?

Du kannst den Feuchttuchersatz mit waschbaren Tüchern herstellen oder mit Einmalprodukten wie Küchenrolle. 

Feuchttücher selber machen: Das brauchst du dafür

  • etwa 200-250 ml abgekochtes Wasser 
  • einen knappen Esslöffel Öl (Kokosöl oder Olivenöl)
  • eine Küchenrolle oder kleine Waschläppchen (jeweils so viel, wie in eine Brotdose passt)
  • eine verschließbare Box (solltest du schon mal klassische Feuchttücher benutzt haben, lässt sich zum Beispiel die Box recyceln, bzw. upcyclen, sonst zum Beispiel eine Box aus Edelstahl) 

Feuchttücher selber machen: So geht’s

  1. Falte die Waschläppchen bzw. Küchenrolle in die Box (letztere vorher mit einem scharfen Messer halbieren und abrollen) und stell diese bereit.
  2. Gib das Öl in das abgekochte Wasser, verrühr es gut und gib es anschließend über die Tücher. (Solltest du Probleme haben, Öl und Wasser zu vermischen, nimm einen Schneebesen zum Rühren und gib evtl. ein paar Tropfen Babywaschgel hinzu)
  3. Kurz ziehen lassen (bzw. im Falle der Küchenrolle ein paar Stunden) und benutzen. Die Waschlappenvariante ist für zwei Tage gedacht, die Küchenrollenvariante ist eine knappe Woche haltbar, dafür ist die Waschlappenvariante schneller wieder aufgefüllt, da das Schneiden der Küchenrolle entfällt.
Tipp: Alle Waschlappen bzw. waschbare Feuchttücher nach Benutzung auswaschen und „vortrocknen“ (auf der Leine, im Wäschenetz etc.), bevor der Waschlappen es dann in die Wäsche schafft, um Schimmel vorzubeugen.

 

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