Gericht aus den traditionellen Garküchen in Singapur

In Singapur wird eigentlich den ganzen Tag gegessen. Die ganze Stadt ist ein Schmelztiegel der Kulturen und das spiegelt sich absolut im Essen wieder. Egal ob Restaurant, Foodcourt in der Mall oder in einem der traditionellen Hawker Centern bzw Garküchen, man findet überall Gerichte aus ganz Asien. Malayisch, Indisch, Chinesisch, Indonesisch, Vietnamesisch, und gerne auch mal arabisch zwischendurch.

Wem läuft jetzt noch nicht das Wasser im Mund zusammen? Und das Beste ist: Kinder finden eigentlich immer irgendwas leckeres. Reis mit Hühnchen, Saté Spieße, Nudelsuppe. Und danach noch einen süßen “Trink-Nachtisch” namens Cendol!

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Hawker Center bzw. Garküchen

Besonders ans Herz legen möchte ich euch mal die Hawker Center mit ihren Garküchen. Das sind meist halb offene Foodcourts in Gebäuden oder wenigstens überdacht. Eine Klimaanlage sucht man meist vergeblich, manchmal gibt es Ventilatoren. Eines haben sie aber alle gemeinsam: Sie sind der “place to eat” als Singapurer. Die Singapurer essen meistens mindestens eine Mahlzeit am Tag auswärts, und diese eben oft in einem Hawker Center, denn hier ist das Essen gut und günstig. Für 4 bis 6 SGD wird man hier locker satt!

Info: Die Hawker Center waren früher wohl weniger für ihre Hygiene bekannt, inzwischen werden sie allerdings von der Regierung streng kontrolliert und sind absolut zu empfehlen. Die Regierung vergibt je nach Hygiene Standard und Einhaltung verschiedener Vorschriften ein Gütesiegel: Ein A ist besonders gut, B ist auch gut und ein C sucht man absolut vergeblich. 

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Abgefahrenes Schischi findet man in einem Hawker Center nicht, es ist eher alles “einfach und gut”. Die einzelnen Garküchen die zusammen die Hawker Center bilden, bieten meist nur ein Gericht (in verschiedenen Größen) an und werden von Generation zu Generation weiter gegeben. Ein Indiz für gutes Essen in einem Hawker Center ist die lange Schlange aus Einheimischen, die sich vor einer Garküche bildet.

Tipp: Getränke gibt es an extra Ständen zwischen den Garküchen!

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Bedienungsanleitung fürs Hawker Center und den Garküchen

Wie verhält man sich in einem Hawker Center mit den vielen traditionellen Garküchen? Kann man sich hinsetzen wo man möchte? Was tun mit dem benutzten Geschirr? Hier sind meine Tipps fürs Hawker Center!

  1. Schau dich um, lauf durch die Reihen mit Garküchen und überlege dir, was du essen möchtest. (Lange Schlange = gut)
  2. Suche dir einen freien Platz. Es ist durchaus üblich, sich irgendwo dazu zu setzen. Frage sicherheitshalber, ob der Platz wirklich frei ist. Entweder lass dann deine Reisebegleitung als “lebendigen Platzhalter” dort sitzen, oder mache es wie die Singapurer: Lege etwas wenig wertvolles als “Reservierung” ab. Z.B. Ein halbes Taschentuch, einen alten Kugelschreiber,…
  3. Bestelle dein Essen. Meist geht das mit Englisch, im Zweifel mit Zeigen denn es gibt überall Bilder der angebotenen Gerichte.
  4. Bezahle am besten Bar, Kreditkarten werden in den kleinen Garküchen oft nicht angenommen. Lieber mit kleinen als mit sehr großen Scheinen! (Scheine übergibt man am besten mit beiden Händen.)
  5. Selten wird das Gericht an den Platz gebracht (dann solltest du dir die Tischnummer merken!), meist wartet man einfach, bis es fertig ist und nimmt es direkt mit.
  6. Oft werden Chili oder Sambal zu den Gerichten serviert, wage dich lieber erst mal langsam an diese Schärfe heran!
  7. Nach dem Essen brauchst du meistens dein Tablett und Geschirr nicht selbst zurück bringen, dafür gibt es extra Mitarbeiter. Sollte dich eine Garküche bitten, ein besonderes Geschirrteil zu Ihnen zurück zu bringen, dann mach das natürlich! Falls es ein Hawker Center ist, wo man selbst die Tabletts weg bringen muss, dann achte darauf, dass es verschiedene Stellen gibt für “Schwein” und “Halal”!
Tipp: Servierten gibt es nicht dazu! Man kann in Hawker Centern meist Servierten oder Taschentücher kaufen, aber man kann auch vorher dran denken, welche mit zu nehmen. Oder gleich ein paar Feuchttücher!

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Traditionelle Gerichte der Garküchen

Chilli Crab

Angebratene Krabbe (Krebs) in würziger Soße mit ordentlich Sambal. In Singapur wird für dieses Gericht überwiegend die Mangrovenkrabbe verwendet, da diese leicht süßliches saftiges Fleisch hat. Dazu gibt es gedünstete oder gebratene Brötchen, mit denen man die Soße prima aufsaugen kann. Beim Essen darf man nicht zimperlich sein und muss mit der Zange hart zupacken. Doch die Mühe lohnt sich!

Laksa

Die berühmte Nudelsuppe. Laksa gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen, die bekannteste ist wohl Katong Laksa in Singapur. Hier wird die leicht scharfe rötliche Brühe mit Kokosmilch und getrockneten Garnelen aromatisiert und mit einer Einlage wie z.B. Fischstücken oder Garnelen serviert. Charakteristisch für Singapur Laksa sind die Nudeln, die direkt vom Löffel geschlürft werden können. Für andere Laksa bekommt man zum Löffel noch Stäbchen für die Nudel dazu.

Fischkopfcurry

Ein scharfer Gemüseeintopf meistens aus Okra und Aubergine, mit – natürlich – einem Fischkopf. Dieses Gericht gibt es nur in Singapur, es kombiniert das südindische Curry mit der chinesischen Delikatesse Fischkopf. Auf die Idee kam ein indischer Restaurantbesitzer, der so chinesische Kundschaft anlocken wollte. Fischkopfcurry wird oft noch brodelnd im Tontopf serviert und die Wangen des Fischkopfs sind besonders zart. Die Augen sollen übrigens eine ganz besondere Delikatesse sein.

Hainanese Chicken Rice

Vom Hawker Center bis zum Gourmet Tempel, dieses Gericht bekommt man eigentlich überall. Hühnchenfleisch, serviert auf Reis, nebendran Chilli  und Ingwerpaste. Das besondere dabei ist nicht etwa das saftige gekochte Hähnchen, sondern der duftende Reis, der in Hühnerbrühe mit Pandan Blättern und Ingwer gekocht wird.

Satay

Ob Sate, Saté oder Satay, gemeint sind immer lecker gegrillte Spieße mit kleinen Fleisch (oder auch mal Fisch) Happen. Das Gericht kommt übrigens ursprünglich aus Indonesien! Den Kindern schmeckt Chicken Sate am besten, am liebsten noch mit Ernusssoße, klein geschnittener Schalotte und Sambal dazu. Aber auch die andern Varianten, zum Beispiel mit Lamm oder sogar Ziege schmecken sehr gut!

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Hokkien Mee

Ein einfaches Gericht aus gebratenen dicken gelben Nudeln und „Bee Hoon“ Nudeln mit Garnelen, Ei und Schweinefleisch. Der echte Asiate verfeinert es mit Limette und Sambal, der Europäer probiert lieber erst mal und würzt dann ggf. vorsichtig nach!

Bak Kut The

Übersetzt: “Schwein im Tee”. Klingt komisch, ist aber ein verbreitetes Frühstück in Singapur. Es handelt sich dabei um eine kräftige Brühe mit darin gekochten Schweinerippchen. Warum also Tee? Weil traditionell dazu ein Tee serviert wird!

Kaya Toast

Geröstete Brotscheiben mit Butterflocken und der Kaya Marmelade, bestehend aus Kokos und Ei. Ein Gaumenschmaus für Liebhaber süßer Speisen! Dazu gibt es meist zwei weiche Eier die man mit Sojasoße verfeinert. Eine Tasse Kopi (Kaffee) oder The (Tee) dazu, das ist das perfekte kleine Frühstück oder Abendessen!

Sandwich Eis

Zwischen zwei dünne Waffelkekse oder in eine gefaltete Scheibe (buntes) Toastbrot wird ein “Block” Eis nach Wahl (meistens Mango) gepackt. Eine einfache kalte Süßspeise auf die Hand!

Cendol

Ein Getränk oder ein Nachtisch? Irgendwie beides. Grüne dicke “Gummibären-” Würmer werden mit Palmzucker, Kokosmilch und jeder Menge shaved ice (fein gecrushtes Eis). Sehr lecker, wenn auch gewöhnungsbedürftig, die Würmer durch den Strohhalm zu schlürfen.

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Getränke in den Garküchen

Singapore Sling

In einem Artikel über Singapur darf dieser berühmte Cocktail nicht fehlen! Um 1900 wurde dieses Mixgetränk erstmals nachgewiesener Maßen gemixt, galt aber als unfein. Erst 1915 entstand im Raffles Hotel in Singapur die ur-Version des Cocktails, die man heute als Straits Sling bezeichnet. Heute handelt es sich beim Singapur Sling um einen fruchtig aromatischen Cocktail mit Gin, Kirschlikör, dem Kräuterlikör Benedictine, Orangenlikör, Grenadine, Ananassaft und einem Spritzer Angosturabitter.

Kopi

Kaffee ist in Singapur eine Wissenschaft für sich. Traditionell werden die Kaffeebohnen mit Zucker und Margarine dunkel glänzend geröstet. Dieser Kaffee wird dann in Edelstahlkannen mit großen Baumwollfiltern (“Socks”) aufgebrüht. Und dann kann man sich entscheiden:

  • Kopi: Kaffee mit Kondensmilch
  • Kopi O: Kaffee mit Zucker
  • Kopi O kosong: Kaffee ohne Zucker
  • Kopi si: Kaffee mit Dosenmilch und Zucker
  • Kopi po: mit Wasser verlängerter Kaffee
  • Kopi gau: „dicker“ Kaffee, ähnlich zum doppelten Espresso
  • Kopi siew dai: Kaffee mit wenig Zucker und Kondensmilch
  • Kopi di o: Kaffee ohne Verdünnung
  • Kopi gu yu: Kaffee mit Kondensmilch und einer Scheibe Butter on top
Tipp: Hängt man an seinen Kaffe die endung “peng” an, erhält man ihn gekühlt statt heiß!

Teh tarik

Das Nationalgetränk Malaysias gibt es natürlich auch in Singapur. Dabei handelt es sich kurz gesagt um Tee mit Milch, Kondensmilch. Klingt unspektakulär, aber die Zubereitungsart ist spannend. Der Tee wird zusammen mit der Milch nämlich zwischen zwei Kannen haus einer gewissen Höhe hin und her geschüttet (“gezogen”). Dadurch vermischen sich Tee und Milch, der Tee wird auf Trinktemperatur abgekühlt und erhält eine leichte Schaumkrone.

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