Das Jahr 2018 wurde mit einem EU weiten Verbot von Wegwerfprodukten aus Plastik verabschiedet, dass ab 2021 gilt. Bereits seit 01.01.2019 gilt das neue Verpackungsgesetzt. Nicht nur Pantone findet mit ihrer Farbe des Jahres 2019 namens „Living Coral“ also die Ozeane schützenswert – denn da landet leider verdammt viel (Plastik-)Müll. Viele Discounter und Supermärkte verbannen schon viel früher bald verbotene Produkte aus ihren Märkten, auch andere Unternehmen wie z.B. Starbucks greifen dem Verbot vor. Doch welche Kunstoff Produkte werden verboten? Welche Alternativen gibt es? Wie wird es unseren gewohnten Alltag betreffen?

Plastikverbot

EU weites Verbot von Plastik Wegwerfprodukten

Wegwerfgeschirr, Wattestäbchen, Strohhalme. Diesen Produkten geht es auf jeden Fall an den Kragen! Denn für sie gibt es bereits heute gute umweltfreundliche Alternativen. Auf der Verbotsliste stehen aber noch mehr Produkte, die es in Zukunft so nicht mehr geben wird. Die EU möchte einen Bewusstseinswandel vorantreiben, um die Umwelt und vor allem unsere Ozeane zu schützen. So viel Müll treibt auf den Weltmeeren, so viele Tiere sind dadurch gefährdet. Und wir gleich mit, denn wenn z.B. ein Fisch sich von Mikroplastik ernährt, landet der Kram am Ende auch in uns! Von Klimawandel durch den hohen Kohlendioxid Ausstoß begünstigt wird, der bei der Produktion dieser Wegwerfartikel entsteht, mal abgesehen.

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Plastik Strohhalm Verbot 1

Wir spielen mit den Rohstoffen und der Welt unserer Enkel. So viel ist bedroht, Lebensraum, Tiere, letztendlich auch wir selbst. Brauchen wir wirklich den Kaffee im To-Go-Becher, den wir dann noch schnell mit Plastikrührstäbchen umrühren? Muss im Plastikbecher auch noch ein Strohhalm stecken? Mir wurde aktuell erst wieder bewusst, wie sehr unsere Kinder ständig von Plastik umgeben sind, zum Beispiel weil das Brot in der Plastikdose liegt, weil die bequeme Trinkflasche aus Plastik ist, weil sie von dem unzerstörbaren Plastikgeschirr essen und trinken.

Info: Ein völlig innovativer Vorreiter ist die EU übrigens nicht: Indien will schon bis 2021 sämtliches Einwegplastik verbieten.

Plastik Strohhalm Verbot 2

Diese Produkte werden 2021 verboten

Doch einige dieser Produkte, die wir tagtäglich so selbstverständlich nutzen, wird es in Kürze so nicht mehr geben. Für all diese Produkte gibt es bereits umweltschonendere Alternativen!  Folgende Produkte sind von dem Plastik-Verbot 2021 betroffen:

  • Strohhalme
  • Teller
  • Besteck
  • Luftballonstäbe
  • Rührstäbchen (z.B. für Kaffee)
  • Wattestäbchen (für privaten Verbrauch)
  • Verpackungen aus aufgeschäumtem Polystyrol (wird z.B. beim To-Go-Kauf von heißen Lebensmitteln oder Getränken benutzt)
  • „oxo-abbaubares Plastik“ (das z.B. für dünne Beutel und Verpackungen verwendet wird und im Müll in kleinste Mikroteilchen zerfällt)

Plastik Strohhalm Verbot 3

Alternativen

Es werden nur Produkte verboten werden, für die es bereits Alternativen gibt. So gibt es schon jetzt Wattestäbchen mit Stab aus Bambus oder gerollter Pappe. Es gibt Einweggeschirr aus Bambus oder Pappe. Es gibt Strohhalme aus Glas oder Edelstahl! Klingt komisch, ist aber eigentlich ganz cool, wir haben hier auch welche. Die kann man sogar in die Spülmaschine packen und für die gründliche Reinigung von innen ist eine schmale Spülbürste (ohne Plastik) im Set enthalten.

Teil eines umfassenden Pakets

Das Plastikverbot ist nur ein Teil eines umfassenderen Pakets, dass für weniger Müll und eine sauberere Umgebung sorgen soll. So gilt seit Januar 2019 das neue Verpackungsgesetz mit der ausgeweiteten Pfandpflicht. Weiterer Teil des Pakets wird sein, dass in Zukunft deutliche Warnhinweise auf bestimmten Produkten zu finden sein werden, die auf die Umweltrisiken hinweisen. Ein Produkt das davon betroffen ist: Feuchttücher! Tatsächlich war mir hier die Problematik gar nicht so bewusst, und so geht es bestimmt vielen anderen auch.

Des Weiteren soll z.B. die Zigarettenindustrie an den Kosten für Einsammeln und Entsorgen der Zigarettenreste in der Öffentlichkeit beteiligt werden. In den Filtern steckt nämlich ordentlich Plastik drin. Mal abgesehen von dem andern Mist, der in so einer Fluppe steckt. Der Qualm ist ja schon eklig, aber dann liegen die Kippen noch überall herum, besonders am Strand ist das mega nervig, wenn man kleine Kinder hat!

Aber auch für die Hersteller etwa von Fast-Food-Verpackungen, Leicht-Plastiktaschen oder eben den Zigarettenfiltern an sich soll in Zukunft eine erweiterte Herstellerverantwortung gelten, sie sollen an der Müllentsorgung beteiligt werden und Aufklärungskampagnen finanzieren.

Vorgesehen ist auch eine Verbrauchsreduzierung von Plastikartikeln, für die es noch keine Alternative gibt, z.B. Lebensmittelverpackungen für Obst, Gemüse oder Eis, aber auch für Getränketassen. Mal eine Bio-Gurke kaufen, die nicht eingeschweißt ist, das wäre doch mal was!

Recycling spielt in dem Paket auch eine große Rolle. So sollen bis zum Jahr 2025 90 Prozent aller Plastikprodukte getrennt gesammelt und recycelt werden. Dabei soll der Anteil an PET-Flaschen bis 2025 um mindestens 25 Prozent reduziert werden. Dabei soll der Flaschendeckel aus Kunststoff immer mit der Flasche verbunden sein müssen, damit er nicht lose als Müll herum fliegt. Diese Regelung wird aber erst 2026 gelten.

Der Verbrauch von Plastikflaschen soll insgesamt unattraktiver werden. Die EU-Kommission hat schon ein weiteres Vorhaben auf den Weg gebracht: So soll es mehr öffentliche Trinkwasserbrunnen geben und einen Anspruch auf billiges Leitungswasser in Restaurants!

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Viele greifen dem Verbot für 2021 heute schon vor

Ab 2021 wird das Plastikverbot verbindlich, bis 2025/26 folgen weitere Maßnahmen. Doch viele Supermärkte, Discounter und andere Unternehmen wollen schon viel früher darauf reagieren.

  • Starbucks z.B. will bis 2020 den Strohhalm komplett abschaffen.
  • Aldi will ab sofort auf Geschirr, Trinkhalme und Einwegbecher aus Plastik zu verzichten, andere „überflüssige Einweg-Plastikartikel“ will Aldi Schritt für Schritt auf umweltverträglichere Materialien umstellen oder durch Mehrweglösungen ersetzen.
  • Lidl plant bis Ende 2019 Einwegplastik-Artikel wie Trinkhalme, Becher, Teller, Besteck und Wattestäbchen mit Plastik komplett aus dem Sortiment streichen und durch recycelbare Produkte ersetzen.
  • Rewe möchte bis 2020 sämtliches Plastik-Einweggeschirr auslisten. Den Verzicht auf Einweg-Plastikhalme hatte Rewe schon im Juli angekündigt.
  • Netto stellt 2019 ebenfalls bundesweit den Verkauf von Plastikbesteck und Einwegbechern aus Kunststoff ein.

Man hört ausserdem z.B. von Edeka Filialen, die es erlauben, dass mitgebrachte Boxen an der Fleisch-/Käse-Theke befüllt werden. Und die Drogeriekette DM testet beispielsweise Nachfüllstationen, an denen man Waschmittel in wiederverwendbare Behälter abfüllen kann.

Bereits seit 01.01.2019 gilt das neue Verpackungsgesetz

Schon seit diesem Jahr gilt das neue Verpackungsgesetz, mit dem Ziel: Mehr Recycling und Verpackung vermeiden! Das Betrifft zum Beispiel die Händler und Hersteller, die angehalten sind, recyclingfähige Verpackungen zu verwenden.

Info: Zum ersten Mal habe ich heute beim Einkaufen eine Verbesserung gesehen: Kennt ihr diese Smoothies, die es in kleinen Flaschen und vielen Farben gibt? Die, die so unheimlich gesund und sportlich aussehen? Um die habe ich bisher einen großen Bogen gemacht weil Plastikflasche und kein Pfand. Heute habe ich welche in neuer Verpackung bei Penny entdeckt: Glas!

Die Pfandpflicht wurde ausgeweitet, auch auf Frucht- und Gemüse-Nektare mit Kohlensäure und Milcherzeugnismischgetränke wie z. B. Energydrinks mit Molkeanteil fällt ein Pfand von 25 Cent. Saftschorlen und dergleichen wandern also künftig nicht mehr in den gelben Sack. Es soll auch viel deutlicher als vorher gekennzeichnet werden, was Einweg und was Mehrweg ist.

Pfandfrei bleiben nach wie vor solche Verpackungen, die von den Behörden als „ökologisch“ eingestuft wurden: Getränkekartons wie z.B. Tetrapaks und Schlauch- und Standbeutelverpackungen wie z.B. bei CapriSonne. Außerdem bleiben weiterhin pfandfrei: Wein und anderer Alkohol, Säfte und Nektare, flüssige Säuglings- und Kindernahrung, Milch und Milchmischgetränke (ab 50% Milchanteil), trinkbare Milcherzeugnisse (z.b. Kefir).

Unser Weg zu weniger (Plastik-)Müll

Ich mag es nicht dogmatisch. Ich kann es nicht leiden, wenn mir jemand etwas vorschreiben will. Deshalb möchte ich auch hier keine Vorschriften machen, sondern erzähle euch lieber von meinen eigenen Erfahrungen und Gedanken. Gerade beim Thema Plastik und Müll braucht wohl auch jeder sein eigenes „Aha-Erlebnis“.

Info: Ich hatte mein „Aha-Erlebnis“ auf Bali, als ich durch den Müll am Strand zum Meer waten musste, um dann zwischen Plastiktüten zu schwimmen. 

Seitdem haben sich einige Dinge bei uns im Haus geändert. Dinge, die man leicht ändern kann. Die keinen „Komfort-Verlust“ bedeuten, die genauso bequem sind, wie die Plastik-Variante. Manchmal sind es ganz simple Sachen oder Überlegungen, die eine große Auswirkung haben.

Ganz viele Einwegprodukte – egal ob aus Plastik oder nicht – kann man heute schon super durch andere Dinge ersetzen. Wir haben zum Beispiel das Duschgel durch eine Seife ersetzt, auch Shampoo für die Haare lässt sich durch spezielle Haarseife unkompliziert ersetzen. Die Handseife muss auch nicht flüssig sein! Und der Mann benutzt nun statt Schaum eine Rasierseife. Es ist unglaublich, wieviel Plastikmüll allein dadurch schon aus unserem Bad verschwunden ist. Den „Damenhygieneartikeln“ gehts als nächstes an den Kragen.

Shampoo Flaschen 001

Wasser in Plastikflaschen war mir schon lange ein Dorn im Auge. Wir haben unser Leitungswasser testen lassen (die Qualität bis zum Haus ist immer gut, im Haus kommt es drauf an was für Leitungen liegen!) und seitdem umgestellt auf einen Wassersprudler mit Glasflaschen. Mit 4 Glasflaschen (je 0,6 l) kommen wir hervorragend zurecht, auch wenn viele Gäste da sind wie z.B. an Weihnachten.

In der Küche ist sowieso ganz viel Potential vorhanden! Muss es wirklich immer die Küchenrolle sein, nur weil sie schnell zur Hand ist, oder tuts in manchen Fällen auch mal ein guter alter Lappen? Den Kindern lege ich jetzt immer einen feuchten Waschlappen als Serviette auf den Tisch, das spart Papier ohne Ende. Außerdem essen die Kinder auch von normalem Geschirr und trinken aus Gläsern – weg mit dem Plastik! Viel hygienischer ist das, und ausserdem besteht so nicht die Gefahr, dass sich doch mal Partikel oder Weichmacher lösen und ins Essen übergehen. Genauso haben wir die Plastikdosen für den Kindergarten durch Edelstahldosen ersetzt.

Das Backpapier ersetze ich meistens durch eine wiederverwendbare Dauerbackmatte, so muss ich nicht immer das Papier wegwerfen. Obst und Gemüse packe ich beim einkaufen nicht in eine Tüte, sondern je nachdem lose in den Einkaufswagen oder in ein wiederverwendbares Netz. Kaffee zum Mitnehmen versuche ich mir zu verkneifen (wenn dann mit eigenem Becher!) und setze mich lieber hin und trinke aus einer Tasse. Das hat den zusätzlichen Vorteil dass ich ein bisschen entschleunige und auch mal eine Pause mache! Man muss ja nicht immer nur hetzen.

Info: Natürlich soll man alles „fertig“ benutzen was man nun mal hat, und nicht grundlos Plastikprodukte wegwerfen. Aber wenn es an der Zeit ist, bestimmte Dinge zu ersetzen, sollte man lieber zu Alternativen ohne Plastik greifen!

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Jedes gesparte Stück Plastik hilft

Viele von uns denken heute schon über mehr Nachhaltigkeit nach, nehmen den Kaffeebecher zum Befüllen lassen mit, verzichten auf Strohhälme und Plastikflaschen. Umweltfreundlichere Alternativen bevorzugen, Wiederverwertbares benutzen, reparieren oder waschen statt wegwerfen, selbst nähen. Ich bin der Meinung, dass sich jedes kleine Stück Plastik, dass man „spart“ die Welt ein klitzekleines Stückchen besser macht. Mal eine Seife kaufen statt eines Duschgels in Plastikflasche. Eine Trinkflasche mitnehmen, statt unterwegs eine 0,5 Plastikflasche zu kaufen. Jeder einzelne kann so viel tun, und das meiste ist gar nicht mal „unbequem“ oder mit viel Aufwand verbunden!

Hast du eine tolle Alternative für ein Plastik-/Wegwerfprodukt gefunden? Hast du einen guten Tipp oder Erfahrungsbericht? Erzähl mir davon!

 

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