Kuscheliger Strick ist für Herbst und Winter richtig toll! Und wenn man nicht stricken kann, dann näht man Pullover, Cardigan oder Strickkleid an besten selbst, aus Strickstoffen! Dabei muss man allerdings ein bisschen was beachten, damit die sehr dehnbaren Stoffe sich nicht ins uferlose ausdehnen. Doch keine Angst, hier findest du die besten Tipps zum Nähen mit Strickstoffen! Du erfährst hier alles, was es beim Nähen, Zuschneiden und Waschen von gestrickten Stoffen zu beachten gibt.
Fein oder grob? Verschiedene Strickstoffe
Weicher, fließender Feinstrick, Strick Jacquard mit wabenartiger Struktur, Strickstoff mit Zopfmuster in klein oder groß, grober Strickstoff mit großen Maschen und „Löchern“ – Strick ist nicht gleich Strick! Und genauso gibt es bei der Verarbeitung von gestrickten Stoffen ein paar Feinheiten zu beachten, bei dem einen mehr so, bei dem andern mehr so. Übrigens ist Jersey auch ein gestrickter, bzw. gewirkter Stoff! Das was man unter „Strickstoff“ versteht, meint aber eher gröbere Maschen und nicht die ganz feine Struktur von Jersey.
Strickstoffe richtig waschen
Strick neigt zum einlaufen und sollte daher vor der Verarbeitung mal gewaschen werden. Strickstoffe aus Baumwolle kannst du im normalen Waschprogramm bei 30 Grad waschen. Je empfindlicher das Material (Mohair, Wolle,…) und gröber der Strick, solltest du ein Feinwäsche- bzw. Wollprogramm einstellen, oder gleich mit der Hand waschen. Ganz wichtig ist es, Strick nicht auf zu hängen!!! Dadurch leiert der gestrickte Stoff aus und verzieht sich ins uferlose. Deshalb Strick immer liegend trocknen lassen. Bitte Strick nicht in den Trockner stecken!
Beim Bügeln keine hohe Temperatur und wenig Druck! Lieber vorsichtig dämpfen.
Strick richtig zuschneiden
Wie auch beim Zuschneiden von Jersey sollte man Strick locker auslegen, damit er nicht unter Spannung steht. Ruhig kurz ruhen lassen, damit der Stoff sich „entspannen“ kann. Stecknadeln funktionieren besonders bei groben Strickstoffen nicht, weil sie einfach durch die Maschen rutschen. Deshalb den Schnitt am besten mit Gewichten (da tuts auch die Wasserflasche und das Handy) auf dem Stoff fixieren. Je nachdem wie groß die Maschen bei deinem Strick sind, ist es sinnvoll, mit größerer Nahtzugabe zuzuschneiden. Denn der Strick ribbelt sich ganz gern auf an den Rändern! Bewege die zugeschnittenen Teile so wenig wie möglich.
Und wie überträgt man nun Markierungen und Knipse? Am besten mit einem Trickmarker oder einer Stoffklammer. Denn das einschneiden eines kleinen Knipses könnte leicht dazu führen, dass sich die Maschen auftrennen!
Kanten stabilisieren
Ganz besonders wichtig bei Strickstoffen ist das stabilisieren von Kanten und säumen. Sonst verzieht sich die Schulter, der Ärmel wird immer länger oder der Saum immer breiter und labbeliger. Und wie macht man das? Am besten mit Bügeleinlagen die für elastische Stoffe geeignet sind. Die gibt es ganz praktisch schon als Band, das man einfach an Kanten wie Schulter, Armausschnitt oder Saum aufbügeln kann. Das macht die Naht stabiler und das Kleidungsstück behält seine Form. Ausserdem lässt es sich viel besser verarbeiten.
Für Kanten wie Schulter, Armausschnitt und Ausschnitt eignet sich besonders diese Bügeleinlagen in Band-Form:
Für Belege oder andere Kleinteile gibt es stabilisierende Vliese zum Aufbügeln, das funktioniert gut bei leichten, dichten Strickstoffen:
Für Säume kann ich dir für Strickstoffe diese Bügeleinlagen wärmstens empfehlen:
Übrigens kann man bei groben Strick und geraden Kanten wie einem Saum auch eine andere Technik zum Säumen anwenden: Abhäkeln! Dafür musst du die erste Maschenreihe vorsichtig aufribbeln, um den Faden zu gewinnen und dann mit einer Häkelnadel die Stoffkante abhäkeln.
Strickstoffe mit der Nähmaschine nähen
Wie auch beim Nähen mit Jersey solltest du du wenn möglich den Nähfußdruck verringern, oder einen Obertransportfuß benutzen. So wird der Stoff nicht gedehnt und die Naht wird nicht wellig. Benutze einen elastischen Geradstich und einen ganz schmalen Zickzack Stich zum zusammen nähen, mit einer etwas größeren Stichlänge (3-4). Verwende eine Nadel mit runder Spitze damit die Maschen nicht beschädigt werden und aufgehen. Eine Jersey- oder Ballpoint-Nadel ist super. Versäubere auf jeden Fall die Nahtzugaben, am besten mit einem Zickzack-Stich. Mit Stecknadeln wirst du nicht weit kommen, die flutschen oft durch die Maschen durch. Stoffklammern sind die bessere Alternative. Verwende ein nicht zu steifes Garn, dieses hier ist zum Beispiel super geeignet, da es in sich etwas elastisch ist:
Strick nähen mit der Overlock
Auch bei der Overlock ist es günstig, den Nähfußdruck wenn möglich zu verringern, damit der Stoff nicht gedehnt wird. Außerdem kannst du den Differenzialtransport so anpassen, dass der Stoff geschoben und nicht gezogen wird. Bei den meisten Overlocks solltest du mit Differenzialtransport 1,5 gut hinkommen. Am besten probierst du es an einem Teststück von deinem Stoff einmal aus.
Schnittmuster für Strickstoffe
Wenn du Strick vernähen möchtest, solltest du ein Schnittmuster verwenden, das mindestens für dehnbare Stoffe, noch besser aber direkt für Strickstoffe ausgelegt ist. Schau doch gleich mal im Nähfrosch Shop vorbei!
Nähpaket
Damit du nicht lange alle Zutaten zusammen suchen musst, bieten wir dir auch einige Nähpakete an! Die praktische „Backmischung“ zum nähen enthält alles, was du benötigst.
Die gediegenen Farben stehen dir gut! Ich sehe so dein Gesicht und nicht den Stoff. Also alles richtig gemacht ;). Liebe Grüße
:D danke dir! <3
Drei schöne Sachen sind das.
Und das mit dem Viesline aufbügeln, das hab ich bei Strick noch nie gemacht, ist eine gute Idee (wenn ich mich dann dazu aufraffen kann, so dünne Streifen zu schneiden).
Lg Iris
Sooo dünn sind die Streifen ja auch nicht, und man braucht gar nicht so viele :) Es lohnt sich auf alle Fälle!
Die Kombi ist toll und steht dir wirklich super.
Lg Iris