Ach du liebes bisschen. Wie soll ich denn das ganze leckere Essen unter einen Hut bringen? So viele Fotos haben wir gemacht. Jedes Mal wenn wir nach Indonesien reisten, habe ich das Essen fotografiert, weil das gibts ja hier zuhause nicht und überhaupt. Nun leide ich also aufgrund von akuter Fotoschwemme schon länger an einer Schreibblockade für diesen Blogpost. Ich möchte euch im Rahmen meiner Serie “Indonesien mit Baby” natürlich nicht nur von dem Langstreckenflug, wunderschönen Sehenswürdigkeiten, Hotels, lustigen Behördengängen und Einkaufsmöglichkeiten erzählen, sondern auch vom Essen vorschwärmen. Schließlich ist die Nahrungsaufnahme in Indonesien ein großes Thema, stets werden Tüten mit Essen mitgeschleppt damit ja immer etwas da ist. Und zwar nicht nur einfach ne Banane oder ein Apfel, nein, da darf es im Lunchpaket schon etwas mehr sein. Tja und wie löse ich nun meine Schreibblockade? Ich fürchte, ich muss das Thema Nahrungsaufnahme auf indonesisch auf mehrere Blogartikel verteilen. Sonst sprenge ich hier glaube ich jeden möglichen Rahmen! Was sagt ihr dazu? Interessiert euch dieser Teil unserer Urlaube? Oder ist es doof, dauernd Essen anschauen zu müssen wo es doch ein Näh- und Mama-Blog ist??? Wart ihr schon mal in Indonesien oder generell in Asien unterwegs? Was war das beste Essen? Was das “schlimmste”??? Zurück zum Thema. Womit fange ich am besten an? Wie wäre es mit der königlichen Ente? Liebe Vegetarierer, Veganer und zart Besaitete. Im Folgenden gehts um Fleisch, nur so als Warnung!
(Kleiner Hinweis noch, ich würde mich freuen wenn viele bei meiner Urlaubslinkparty mitmachen!)
Darf ich vorstellen, das sind Peking Enten. Hier hat der aufmerksame Leser natürlich gleich gemerkt: Hä, Peking??? Das ist aber nicht in Indonesien. Dazu komme ich gleich. Eines meiner absoluten Lieblingsrestaurants in der Großstadt Surabaya ist Duck King. Da muss ich mich gleich noch mal selbst unterbrechen: Ja, wir gehen da eigentlich die ganze Zeit nur in Restaurants/Imbissen/Food Courts/… essen, obwohl wir da Verwandtschaft haben. Die machen das nämlich genauso wurde mir erzählt! Für die Mittelschicht ist es Gang und Gäbe, entweder auswärts zu essen oder Essen zu holen und das dann Zuhause zu essen. Wie mir scheint kocht da keiner selbst! Könnte mir vorstellen das das Kochen nur stattfindet, wenn man Dienstmädchen dafür hat, aber das hab ich nicht genau erfragt. Jedenfalls gehen wir immer Essen, mit mal mehr und mal weniger Verwandtschaft im Schlepptau dafür aber immer mit maximal viel Chaos, welches dann immer in einem total mit Essen überfüllten Tisch endet. Und wir essen in der Regel nicht das australisierte/europäisierte Touristen Futter, sondern das, was die Einheimischen auch verspeisen. (Also auch mal zwischendurch bei einer australischen BurgerKette, wenn wir keinen Reis mehr sehen können *hust*.)
Zurück zum Duck King! Mein Einstieg in die indonesische Essenswelt ist mal voll nicht indonesisch. Indonesisch ist eher Saté (also Hühnerfleischspieße mit Erdnusssoße) und verschiedene Suppengerichte mit variierenden Einlagen. Das bekommt ihr auch noch zu sehen! Und man isst mit Löffel und Gabel, nicht mit Stäbchen. Hier also ein sowas von chinesischer Einstieg in die Kulinarik unserer Reisen. Gut, die Verwandtschaft ist chinesischen Ursprungs, das kann man ja noch gelten lassen oder??? Also: Peking Ente.
Aber zunächst mal Getränke: Ihr seht hier im Bild Sophias Flasche mit Wasser, einen Es Jeruk (kalter Orangensaft), einen Jus Melon (Melonensaft, nicht zu verwechseln mit Wassermelonensaft) und vorne auf dem Teller befindet sich schon unsere Beilage zur Peking Ente, nämlich das absolut typische Gemüse in Indonesien: Kangkung (Wasserspinat). Damit futtere ich mich immer voll, der schmeckt nämlich soooo lecker! Ich muss nur immer aufpassen, dass ich mir auch ja nur von dem Teller nehme, auf dem der MILDE Kangkung drauf ist. Die scharf gewürzte Variante treibt mir nämlich die Tränen in die Augen und das Essen ist gelaufen. ;)
Aber zurück zum eigentlichen Thema: Peking Ente. Peking Ente zuzubereiten ist unheimlich kompliziert und dauert eeewig lange. Deshalb gibts die immer nur in darauf spezialisierten Restaurants. Mein Schwiegervater hat sein ganzes Arbeitsleben in allen möglichen asiatischen Ländern im Außendienst verbracht, und war auch länger in China. Er hat uns versichert: Das ist der real deal bei Duck King, so schmeckts in Peking auch! Die Enten hängen im Ganzen immer gut sichtbar bei der Küche rum, in der typischen roten Farbe. Ich habe ganz kurz mal überflogen, wie so ein Ding zubereitet wird. Das wichtigste an der Peking Ente ist die Haut. Die ist so unglaublich knusprig und absolut nicht fettig! Irgendwie wird die Ente aufgeblasen wie ein Ballon, damit sich die Haut vom Fleisch löst, dann wird mariniert, mit kochendem Wasser übergossen und über Stunden getrocknet. Dann kommt der Vogel in den Ofen und die Haut wird mega knusprig. Die Haut wird dann in Rauten geschnitten, das Fett abgeschabt und dann werden die Stücke in hauchdünne kleine Pfannkuchen gewickelt, zusammen mit ein paar Frühlingszwiebeln und einer genialen Soße die ein bisschen nach Pflaumen schmeckt. Oben auf dem Bild seht ihr diese Pfannkuchenröllchen und die Soße! Sophia mit ihren 13 Monaten hatte die Pfannkuchen auch zum Fressen gern (die Haut haben wir ihr wegen der Gewürze noch nicht gegeben). Und was passiert mit dem Rest der Ente???
Ganz einfach, aus der Karte sucht man sich 2 Gerichte aus, die mit dem Fleisch zubereitet werden. Bei uns war das einmal eine Variante wo das Fleisch ganz klein geschnitten wird und dann auf Salatblättern serviert wird. Die Blätter rollt man zusammen und isst es mit der Hand. Hier muss ich mich nochmal selbst unterbrechen: Wir essen ja im Urlaub immer in alle möglichen asiatischen Richtungen. Aber chinesisch erkennt man immer daran, das der Tisch voll Essen steht und am Ende aussieht wie sau. :D Da wird fröhlich gekleckert, mit den Händen gegessen und so weiter. Also ganz zwanglos. :D
Das zweite Gericht oben auf dem Foto ist irgendwie mit einer total leckeren Soße, etwas Gemüse und mit Cashews. Jedenfalls schmeckt es mir in dem Laden immer soooo gut, dass wir stets 2 Mal dort hingehen. Muss ja ne Weile vorhalten. In Deutschland bekommt man sowas jedenfalls meines Wissens nicht! Falls doch, lasst es mich bitte wissen. ;)
Bald geht es weiter mit mehr leckerem Essen und mehr Urlaubsberichten! Und zwischendurch natürlich genähtes, wie immer.
Ich würde mich übrigens freuen, wenn ihr bei meiner Urlaubslinkparty mitmacht!
Huhu!
Ich finde es super, über asiatische Küche zu lesen. Die Ex-Freundin meines Bruders ist Chinesin und wir sind regelmäßig mit ihr in “echte” chinesische Restaurants in Köln gegangen. Man muss eben die “Tricks” kennen. Man bekommt dann zwar keine deutschesprachige Karte, aber dafür richtiges chinesisches Essen, der ganze Tisch steht voller Sachen, es wird wild durcheinander gegessen (und geredet…) oder Feuertopf. War auch super. Das ist dann echt mal was anderes, und wir sind da als Europäer sowas von begafft worden, weil sich dort natürlich ausschließlich Chinesen treffen… und das mitten in Deutschland. War echt super! Liebe Grüße.
Paula