Frische Frühlingsfarben: Türkis mit einem Spritzer Zitrone. Ich habe ein fröhliches Geschwisteroutfit aus den süßen Booten von Cherrypicking genäht. Und wenn ihr schon immer mal wissen wolltet, wie man Steppstoff selbst herstellen kann und was man beim Zuschnitt beachten muss, dann seid ihr heute bei mir richtig.

Die Loveboats von Cherrypicking sind schon fast ein Klassiker im Stoffregal. In diesem Frühjahr gibt es frischen Wind: unter anderem dieses wunderbare Türkis erweitert die Farbpalette der Boote bei Swafing. Und mit Türkis trifft man ja bei mir voll ins äh Schwarze. An Stoffen und Bündchen ist diese Farbe bei mir immer schnell weg, denn man kann es so toll kombinieren! Heute eben zu einem frischen Geschwisteroutfit, mit einem Spritzer Zitrone.

Trendfarben

Wohlige Wärme und Lebensfreude wie an schönen Sommertagen. So beschreibt Pantone eine der Trendfarben für das Frühjahr 2017, nämlich “Primerose Yellow”. Kein wunder, dass ich den Jersey mit den türkisblauen Loveboats aus der Frühjahr-/Sommerkollektion von Cherrypicking mit der Farbe Gelb kombiniert habe! Wie bei meinem flatterigen Hummerkleid aus Viskose lässt so ein Blauton direkt Urlaubsstimmung aufkommen.

Auch das hat Pantone natürlich gewusst, und beschreibt den Blauton “Island Paradise” als frisches Aquamarin, welches die Sehnsucht nach fernen Ländern, tropischen Inselparadisen und völliger Entspannung ausdrückt. Und Anke von Cherrypicking wusste das anscheinend auch, denn schließlich hat sie ihre Loveboat Palette um diesen trendigen Farbton erweitert.

Bestickte Shirts

Nun möchte ich noch ein paar Worte zu der Stoffkombination und den Schnitten verlieren, die euch auf den Fotos in diesem Beitrag sicherlich schon aufgefallen sind. Genäht habe ich für meine zwei Chaoten jeweils ein Raglanshirt von Klimperklein, bestickt mit Claus von Lilalotta. Die Stickmotive habe ich auf türkis farbener Webware gestickt, beide nebeneinander, das spart enorm Zeit. Sonst hätte ich ja jedes Shirt einzeln einspannen und besticken müssen. Die Sterne habe ich dann einfach großzügig ausgeschnitten und aufgenäht.

Jeweils ein Webband habe ich vorher vorne längs aufgenäht, so beeinträchtigt es die Dehnbarkeit des Jerseys nicht und die Shirts sind bequem tragbar. Ausserdem habe ich noch ein Webbandfähnchen am Stern und ein kleines Stück Webband am Saum hin getüddelt. So bekommt man schöne (und mal nicht so mädchenhafte) Akzente und als absolutes Plus kann Alex später mal Sophias Shirt auch noch tragen!

Fake-Rock und Platz für den Windelpo

Sophias Hose ist eine Dschinni von FeeFee. Die Herzchentaschen habe ich mir spontan selbst dazu gebastelt. Der Schritt sitzt sehr vertieft, die Hose sieht schon fast wie ein knielanger Rock aus. Die langen schmalen Bündchen erwecken den Eindruck, sie hätte eine Leggins unter dem vermeintlichen Rock. Und genug Bewegungsfreiheit bietet die Hose allemal!

Alex Hose ist eine Baggy Bottom aus der Ottobre 4/2015, die so schön Platz für den Windelpopo bietet. Dazu trägt er eine süße Mütze mit Öhrchen nach dem Freebook Mini Flip von Aefflyns, während Sophia eine Tullelue (über Farbenmix) auf dem Kopf hat. Da habe ich dann die unvermeidlichen Häkelblümchen, Jerseynudeln und Aufnäher untergebracht. Auch ein Herziger Knopf von Bianca Farbenfroh hat hier seinen Platz gefunden! Passt prima zu den winzigen Herzchen der Loveboats.

Warme Weste

Sophias Weste ist nicht aus Jersey, sondern aus dem dehnbaren matten Satin von Swafing, wie auch die Hosen und Hüte und mein Kleid. Ich hatte aus dem Satin gleich eine Jacke oder Weste im Kopf und fragte mich, ob man daraus Steppstoff selbst herstellen kann. Also habe ich es ausprobiert und es geht! Dazu gleich mehr. Es fanden einige Webbänder Platz und Sophia liebt ihre Weste Eddie (Schnitt von Farbenmix) mit den reflektierenden Booten auf der Rückseite!

Steppstoff selbst herstellen: Material

Steppstoff lässt sich recht einfach selbst herstellen. Man muss lediglich den Stoff auf einem Volumenvlies aufsteppen. Am besten eignet sich nicht oder nur wenig dehnbarer Stoff. Denn Jersey oder Sweat würde sich wohl sehr verziehen. Und etwas dicker als Viskose Webware darf es natürlich sein! Die Dicke des Volumenvlies ist Geschmackssache. Ich hatte vor meinem inneren Auge eine Daunenweste und habe deshalb das dickste Vlies genommen, dass es im Laden gab. Komplett bescheuert, denn eine Daunenjacke ist nun mal mit Daunen gefüttert (also weich und leicht), und mit dem 1.5 cm (?) dicken Vlies ist die Weste recht steif geworden! Mal davon abgesehen, dass ich den ganzen Kram stellenweise kaum unter die Maschine gequetscht bekam! Dünneres Vlies wäre also gescheiter gewesen.

Steppstoff selbst herstellen: Absteppen

Ich habe dann das Vlies ausgebreitet und den Satin mit der rechten Seite nach oben ordentlich drauf gelegt. Nun musste alles fixiert werden. Ich bin ja nicht so der Quilt näher, aber ich habe mich dran erinnert, dass ich die Fake-Jelly-Roll-Decke mit Sicherheitsnadeln auf dem Fleece fixiert hatte. Stecknadeln sind nämlich zu kurz die rutschen schnell raus. Also habe ich alle Sicherheitsnadeln zusammen gekratzt und sie gleichmäßig verteilt. Dann habe ich mir überlegt, wie ich absteppen möchte. Bei kleingemustertem Stoff kann man sich sehr gut am Muster orientieren und daran die gewünschten Stepplinien ausrichten. Es ist völlig egal, ob man Quatdrate, Dreiecke, Rauten oder andere Figuren steppt. Bei mir sind es Rechtecke geworden.

Bei der Fake-Jelly-Roll-Decke hatte ich vorher gelesen, dass man am besten immer von der Mitte aus absteppt und auch nicht nur in eine Richtung, sondern mal von oben nach unten, dann von unten nach oben. Würde man nämlich alle Stepplinien der Reihe nach von oben nach unten nähen, würde sich alles viel leichter verziehen! Also habe ich mir die Mitte gesucht und da einfach angefangen. Links und rechts habe ich die Decke eng eingerollt und mit Klemmen fixiert, damit alles unter die Maschine passte. Und so Nähte ich Naht für Naht und drehte brav alles hin und her. Es hat sich auch nicht wirklich verzogen!

Steppstoff zuschneiden und nähen

Tja und dann gings ans Zuschneiden. Zum Glück kam mir da noch der folgende Gedanke: “Wenn ich die gesteppten Nähte nun einfach durch schneide, gehen die dan auf? Die stehen schließlich aufgrund des dicken Vlieses ordentlich unter Spannung!”Um dieser Katastrophe zu entgehen, legte ich alle Schnittteile auf den Stoff und zeichnete sie mit Nahtzugabe auf. Und dann Schnitt ich nicht auf dieser Linie, sondern nähte! Um jedes einzelne Teil habe ich herum genäht und erst dann ausgeschnitten, so dass das umnähte nicht durchgeschnitten wurde sondern die gekappten Steppnähte sichern würde.War das Aufwendig? Ja! War es sinnvoll? Ja! Denn die Steppnähte sprangen tatsächlich ordentlich auf, wie ich an den Reststücken sehen konnte. Doch meine umnähten Schnittteile waren einwandfrei geworden! Da fiel mir dann doch ein Stein vom Herzen.

Das Nähen war dann wie schon erwähnt Stellenweise echt schwer. Ich habe die Kapuze ja auch aus dem Stepper gemacht, und beim einnähen lagen dann zwei Schichten Volumenvlies mit je Satin und Jersey aufeinander! An den Stellen, wo dann noch Nähte aufeinander trafen wie bei den Schultern, war es echt ein Krimi. Aber irgendwie und mit viel Stylefix habe ich das Ding zusammen gedübelt bekommen.

Und das ganze Geschwisterensemble darf nun noch bei einigen Linkpartys vorbei schauen: SewMini Handmade on Tuesday Dienstagsdinge Made4Boys Söhne&Kerle Kiddikram Made4Girls Kostenlose Schnittmuster Linkparty