Als der Mann vorschlug, 3 Nächte mit den Kindern weg zu fahren, war ich erst mal mit der Zeit für mich und dem Gedanken an freie Zeit überfordert – ich berichtete hier. Ihr habt mir viele tolle Ideen und Anregungen in den Kommentaren geschrieben, vielen Dank dafür! Heute möchte ich euch mal erzählen, wie ich die freien Tage nun verbracht habe. Freie Zeit für Mama! Hab ich die Kinder wohl sehr vermisst?!
Legian bei Ebbe 007

Abschiedsschmerz


Im üblichen Chaos wurden die Kinder Mittwochs Vormittags ins Auto bugsiert, wo Alex ganz aufgeregt bemerkte, das sein Rädchen ja auch mit im Kofferraum lag. Aufgeregt war er auch, als er merkte, dass Mama nicht mit im Auto sitzt, sondern draußen winkte. Oh weh, ich hab ihn zwar nicht gehört, die Türen waren dann zu, aber gesehen habe ich wie er weint! Was für ein Start. Sophia total aufgeregt, Alex etwas überfordert. Und das Mama-Herz? Ganz schwer.
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Der erste Tag: Die Eingewöhnung

Dann folgte für mich erst mal das übliche Morgenprogramm: liegengebliebenen Kram wegräumen, Spülmaschine ent- und wieder beladen, mit dem Staubsauger durch alle Ecken rennen, herumliegendes Spielzeug grob einräumen – you know what I mean. Danach besuchte ich die Kollegen im Büro und machte mit ihnen Mittag. Wenn man dann schon mal in der Stadt ist, kann man auch mal bummeln gehen, so ohne Kinder! Also ging ich ein bisschen durch die Geschäfte. Wie entspannend! Ohne jemanden, der nörgelt, der lieber zu den Kindersachen will, der Hunger hat, Pipi muss… ok, ich musste Pipi. :D
Pakuwon Mall 047
Erst fühlte ich mich ein bisschen verloren, wie ich so gehetzt da lang lief. Dann merkte ich, dass ich ja einfach auch langsamer laufen konnte, dass ich keinen Termin mehr hatte, niemanden abholen musste, vor allem nicht schnell etwas kaufen musste bevor die Kinder Terz machten, und mich ganz auf mich konzentrieren konnte. Was für eine schöne Erkenntnis, wenn ich Zeit für mich habe! Für alle die es interessiert, meine Shopping Beute waren 2 gut sitzende BHs, da mir nach dem Stillen nix mehr gepasst hat. Weil ca. 6 Monaten nach Abstillen sich alles zurück gebildet haben soll, und man weiß was übrig ist, war das jetzt mal fällig. Der Tag endete dann mit ein bisschen Serien und einem gemütlichen Abendessen vor der Glotze.
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Der zweite Tag: Viele Erkenntnisse

Am nächsten Morgen ein gemütliches Gammelfrühstück, mit Zeitschrift zum blättern! Ich lese ja da ganz gerne Kochzeitschriften und blättere in Rezepten. Stelle mir vor was ich gern kochen würde, wenn ich die Zeit hätte und die Kinder alles essen würden. :P Nach dem Frühstück wieder das übliche Programm, erst mal liegengebliebenen Kram… MOMENT! Achtung, jetzt kommt eine absolut erstaunliche Erkenntnis, die man nicht für möglich hält, wenn Kinder im Haus sind:
ES LAG GAR KEIN KRAM HERUM! 
Und ich musste auch nicht staubsaugen! Und keine Spielsachen aufräumen! Und keine runter geschmissenen Handtücher im Bad aufheben! Und kein Geschirr zusammen sammeln! Und die Spülmaschine war auch noch nicht fällig! Oh mein Gott. Man vergisst so schnell, wie das Leben ohne Kinder ist. :D Natürlich habe ich sie auch ein bisschen vermisst, das ist ja klar. Wir haben schön telefoniert, immerhin.
Vlieseline Tipps und Tricks 6
Den zweiten Tag verbrachte ich dann komplett an der Nähmaschine. Es entstanden 2 Oberteile für Alex, 2 für Sophia, 2 für mich und ein halber Badeanzug, den Madame noch anprobieren muss ehe ich ihn fertig stellen kann. Unterbrochen wurde die Nähtätigkeit nur von einem Mittagessen vor der Glotze und ein bisschen Schnittmuster kleben. Ich habe übrigens eine riesige Gemüsepfanne gekocht, die für mich für 2 Tage reichen sollte – und habe sie komplett aufgefressen. Abends folgte dann noch eine Tüte Chips auf der Couch. Zeit für mich – es ist der Hammer!
AUF DER COUCH ESSEN UND FERNSEHEN!
Ohne Witz, das kommt sonst hier nie vor. Mit den Kindern essen wir nie vor dem Fernseher natürlich, und sobald ich irgendwelche Leckereien mal Abends habe, spüren sie das und kommen ständig wieder aus dem Bett gedackelt so dass ich z.B. Chips oder Schoki schnell verstecken muss. ;) Ach ja, die Betten hab ich noch frisch bezogen und ein bisschen gewaschen. Fürs Hausfrauen-Gewissen.
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Der dritte Tag: Freunde und Kaffee

Am Freitag feierte ich dann nochmal nach dem Frühstück, dass ich nicht aufräumen musste, dann traf ich mich mit einer Freundin auf einen schnellen Kaffee von über 4 Std. :D War das schön. Meine liebe Nordlandfieber, wenn wir jetzt endlich noch einen Termin für einen gemeinsamen Urlaub finden?! ;) Danach ging es nahtlos zum Geburtstagskuchen bei der Schwägerin und von dort sollte es mit zwei Freundinnen zum Italiener zum Abendessen gehen. Ging es auch, allerdings schob sich noch ein ziemlich aufgeregtes Telefonat dazwischen. Der Mann rief nämlich an, Sophia war auf einen großen Stein geklettert als er sich grade um Alex kümmerte, und prompt herunter gefallen. Natürlich auf den Kopf. Er bräuchte mal schnell die Adresse von einem Krankenhaus in der Nähe. Es folgte ein Besuch in einem Krankenhaus und dann Entwarnung per Telefon an mich. Ordentliche Beule mit Bluterguss, aber keine Gehirnerschütterung. Yeah. Darauf trank Mutti dann zu Pizza mit Chorizo und Büffelmozzarella erst mal ein Glas W… äh Apfelschorle. ;)
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Heimkehr

Den Samstag verbrachte ich zunächst mit der Fertigstellung der Stücke, welche ich Donnerstags nicht ganz zu nähen geschafft hatte. Dann genoss ich den Rest kalte Pizza beim Rest der Serie “Agent Carter”, die ich tatsächlich in den wenigen Tagen KOMPLETT geschaut habe. *hust* Tja, dann bin ich pflichtschuldig nochmal mit dem Staubsauger durch die Bude geflitzt und habe einen Wäschekorb ausgeräumt, und dann war die Bande schon wieder da. Es wurde geknuddelt und geherzt und Sophia erzählte wie ein Wasserfall. Und ich war erstaunt, dass die Wohnung innerhalb von 2 Minuten wieder aussah, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Wahnsinn! Woher kommen die pinken Zuckerperlen auf dem Boden?!
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Fazit

Die paar freien Tage nur für mich waren echt schön. Ich konnte nähen und einfach mal – Entschuldigung – abgammeln. Natürlich habe ich die Kinder (ok, und den Mann) auch vermisst! Logisch. Ich habe mich sehr gefreut, als sie wieder da waren. Sie haben sich auch gefreut, fanden aber die Tage mit dem Papa allein auch sehr schön. Ja, ich denke, das werden wir mal wieder machen! Und weil wir so fürchterlich gleichberechtigt sind, wird natürlich der Mann auch mal ein paar Tage kinderfrei bekommen. Der ist hier im Alltag nämlich genauso eingebunden wie ich. Allerdings wähle ich dann die für mich einfachere Variante und nehme meine Eltern mit statt alleine mit den Kindern hihi.
MACHT IHR SOWAS AUCH?
Euch gegenseitig kinderfrei geben, beziehungsweise Exklusivzeit mit den Kids verbringen?
Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen und Meinungen!