„Mit einfachen Projekten wie Kosmetikpads, Obstnetzen und Brotbeuteln Müll vermeiden und besser leben“, das verspricht dieses Buch. Die Nähprojekte sind ganz einfach und für geübte Näher keine Herausforderung. Allerdings muss man auf manche Ideen überhaupt erst mal kommen, dass man so einfach die Plastikvariante ersetzen kann. Insofern ist das Buch auch für fortgeschrittenere Nähbegeisterte geeignet, weil man über die reinen Nähprojekte hinaus wirklich viele Tipps, Hintergrundinformationen und Denkanstöße zur Müllvermeidung im Alltag und auch im Nähzimmer erhält.
„Das Zero Waste Nähbuch“ von Manuela Gaßner erschien im Dezember 2018 im Topp Verlag. Es beinhaltet einfache Nähprojekte (ohne Schnittmusterbogen) für Zuhause und Unterwegs, um Müll zu vermeiden. Das Buch richtet sich an Menschen, die sich für das Thema Zero Waste interessieren und mit unkomplizierten kleinen Projekten ihren Alltag nachhaltiger gestalten wollen. Die Nähprojekte sind auch von Anfängern gut nachzuarbeiten, wobei kein Grundlagenteil über Nähtechniken an sich enthalten ist. Es enthält dafür aber viele praktische Informationen und Tipps zum Thema Müll vermeiden, die über die Nähprojekte hinaus gehen.
Preis: 15,99 €
Das Thema Nachhaltigkeit geht jeden an, und zum Glück ist es inzwischen ein richtiges Trendthema geworden, dem man sich gar nicht mehr entziehen kann. Das Buch sammelt den interessierten Leser ganz am Anfang ein: nämlich beim Müll. Was hat es mit Recycling auf sich, wie viel Verpackungsmüll produzieren wir (und andere Länder im Vergleich) eigentlich, welcher Müll ist besser als anderer und was landet eigentlich auf der Deponie bzw. wo landet es, wenn es dort nicht landet. Es geht weiter mit der Frage, ob der Zero-Waste-Lifestyle gesund ist. Es geht um gesundheitsschädliche Kunsstoffe und Mikroplastik. Dann wird die Frage erläutert, ob man durch Müllvermeidung spart. Das Buch beantwortet die Frage übrigens mit JA! Und listet gleich ein paar Beispiele auf, wo man sparen kann.
Ist Zero Waste Verzicht, bzw. auf was könnte man denn verzichten? In diesem Abschnitt bekommt man einige Dinge vor Augen geführt, die man sich vielleicht gar nicht so bewusst machen will, wie z.B. das man vielleicht keinen mega vollen Kleiderschrank braucht. Dabei ist das Buch aber nicht belehrend und verteufelt den vollen Kleiderschrank, sondern sagt eher, dass der eine besser auf den Klamottenberg verzichten kann, und eine ander Person tut sich mit dem Verzicht auf To-Go-Food leichter.
Vom Zero Waste Nähbuch wird man an die Hand genommen und bekommt gute Anregungen wie man denn nun anfangen kann, mit dem Müll reduzieren. Praktische Schritt für Schritt Tipps wie z.B. sich einen Überblick verschaffen was überhaupt alles weg geworfen wird und wie viele Mülleimer sich im Haus befinden.
Über das Nähen an sich gibt es auch ein paar Kapitel. Dass das Nähen entspannend und entschleunigend wirken kann, das man damit Nachhaltiges schaffen und kaputtes reparieren oder recyceln kann. Im Buch findet man Informationen und Tipps, wie man Nachhaltig nähen kann. Was bedeuten verschiedene (Bio) Siegel bei Stoffen, welche Materialien kann man alternativ benutzen?
Der Rest des Buches gliedert sich in die Kapitel „Essen & Trinken“, „Einkaufen“, „Unterwegs“, „Putzen & Ordnung“, „Beauty & Pflege“ sowie „Geschenke“. In jedes Kapitel gibt es eine kleine Einführung mit weiteren Tipps für den Zero Waste Lifestyle für das Themengebiet. Dann folgen jeweils einige kleine Nähprojekte. Diese sind unter anderem eine Schüsselabdeckung, Stoffservietten, Teebeutel, Brotbeutel, Einkaufstasche, Flaschentasche, Lunchbeutel, Tasche für Trinkflasche, Küchenrolle, Wischtücher, Kosmetikpads mit Beutel, Seifenaufbewahrung, Flaschenhülle, Furoshiki-Tuch zum Geschenke einpacken. Zum Teil gibt es für die Projekte mehrere Varianten.
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Die Nähprojekte sind immer erst mit ein paar Worten erklärt (mag ich!) und dann gehts los mit einer Schritt für Schritt Anleitung, ohne Bilder. Aber die Projekte sind wirklich nicht kompliziert und das Nachnähen sollte auch Anfängern gut möglich sein. Den ein oder andern Begriff werden Nähanfänger vielleicht aber woanders nachschlagen müssen, wenn er ihnen nicht geläufig ist (z.B. rechts auf rechts, absteppen,…). Es gibt für die Nähprojekte keine Schnittmuster, nur Maße, nach denen dann zugeschnitten wird. Aber es handelt sich immer nur um Rechtecke oder bei den Kosmetikpads um kleine Kreise, das geht prima mit den Maßangaben.
Die Nähprojekte sind jetzt nicht das absolut hammer neueste non-plus-ultra und noch nie dagewesen, aber ich habe durchaus das ein oder andere entdeckt, dass ich so nachnähen werde. Im Buch habe ich mich richtig fest gelesen und die ganzen Tipps aufgesogen, da das Thema Nachhaltigkeit mich grade sehr beschäftigt. Mir gefällt an dem Buch, dass es informativ ist und viele praktische Tipps aufzeigt, dabei aber nicht belehrend ist. Es wird nicht irgendwas als „schlecht“ und die grüne Alternative als „das einzig wahre“ hingestellt, sondern immer dazu gesagt, dass es sich um private Entscheidungen handelt und für den einen dies praktisch ist, und für den andern das. Dass jede kleine gesparte Verpackung schon hilft und jeder Schritt wichtig ist, wir aber in den meisten Fällen nicht von jetzt auf gleich komplett verpackungsfrei leben können.
Hier gehts zum Nähfrosch Artikel über das EU weite Strohhalmverbot
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