Mit Softshell nähen ist gar nicht so schwer, vor allem wenn man bei der Verarbeitung von Softshell einige Dinge beherzigt. Softshell lässt sich leicht vernähen und ist ein recht dankbares Material, mit dem auch Näh-Anfänger gut klar kommen! Softshells sind auf der Außenseite wasserabweisend laminiert und auf der linken Seite manchmal mit Fleece beschichtet. Ein perfektes Material für Kleidung für die Übergangszeit, zum Beispiel Jacken, Parka oder auch eine Regenhose, und Taschen oder Rucksäcke kann man damit auch nähen. Mit unseren praktischen Tipps zum Nähen mit Softshell kannst du gleich los legen!

Was ist Softshell?

Softshell ist ein wunderes Material, um daraus Hosen oder Jacken für den Übergang in Herbst und Frühjahr zu nähen. Aber was ist Softshell eigentlich? Softshell wird hauptsächlich für Freizeitkleidung verwendet. Er besteht aus mehreren Membranschichten, die übereinander laminiert werden und dabei ein geringes Eigengewicht haben. Die Außenseite hält Regen ab, sie ist Wind- und Wasser abweisend. Sie ist aber nicht wasserdicht (falls du also eine richtige Regenjacke nähen möchtest, benötigst du “Regenjackenstoff”!). Die Innenseite ist oft mit Fleece angerauht. Trotzdem ist Softshell luftdurchlässig und Feuchtigkeit wird von innen nach aussen durch gelassen. Aus Softshell kann man tolle (Funktions-)Jacken und Mäntel nähen, da er sich sehr gut tragen lässt. Das Material ist super auch für Anfänger geeignet, weil es nicht versäubert werden muss und auch nicht all zu dehnbar oder glatt ist.

Tipps zum Nähen mit wasserdichtem Regenjackenstoff aka Friesennerz findest du hier!

Mehr zum Softshell und anderen Stoffarten erfährst du in unserem Stofflexikon.

11 Nähtipps für Softshell

Nähen mit Softshell ist gar nicht schwer, denn er verzieht sich nicht und muss nicht mal versäubert werden. Trotzdem sollte man beim arbeiten mit diesem spannenden Material einige Kniffe beachten. Wir haben dir hier die 11 ultimativen Nähtipps für Softshell aufgeschrieben!

In Kürze:

Softshell ist wasserabweisend, winddicht, perfekt für Outdoorkleidung, aber auch für Taschen oder Mützen.

Wie wird Softshell genäht?

  • Stichlänge 3,5 – 4
  • Fadenspannung ggf. leicht reduzieren
  • Nähfußdruck ggf. reduzieren
  • Universalnadel oder Mikrotexnadel Stärke 80-100 je nach Dicke des Stoffes
  • Stoffklammern statt Stecknadeln
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Tipp 1 – Waschen

Vorwaschen ist bei Softshell nicht zwingend nötig, denn der Stoff läuft üblicherweise nicht ein. Softshell Stoffe sind in der Regel außen imprägniert, damit sie gut wasserabweisend sind. Durch häufiges Waschen wird diese Imprägnierung natürlich mit abgewaschen. Deshalb wasche den Softshell so wenig wie möglich und schonend. Die Imprägnierung kann von Zeit zu Zeit auch mit Imprägnier-Spray für Outdoor-Kleidung wieder aufgefrischt werden.

Tipp 2 – Fadenlauf

Auch bei Softshell macht es Sinn, nach Fadenlauf zu zu schneiden. Den Fadenlauf zu erkennen ist bei einfarbigem Softshell Stoff manchmal gar nicht so einfach. Oft gibt es aber eine “Webkante” mit Beschriftung, die verläuft immer entlang des Fadenlaufs.

Tipp 3 – Stoffklammern

Stecknadeln bitte im Nadelkissen lassen. Verwende für Softshell besser Stoffklammern und Nähgewichte, denn Stecknadeln hinterlassen feine Löcher!

Tipp 4 – Markieren

Zum Markieren am besten kleine Knipse an den entsprechenden Stellen machen, oder mit Kreide auf der linken Seite markieren. Falls du einen Trickmarker verwenden möchtest, probiere zuerst an einem Reststück aus, ob er sich wieder entfernen lässt!

Tipp 5 – Zuschneiden

Mit einer scharfen Schere oder Rollschneider lässt sich Softshell sehr gut schneiden. Mit der Fleece Seite nach oben, dann fusselt es meistens etwas weniger, besonders wenn man einen Rollschneider verwendet. Wähle die Nahtzugabe nicht zu knapp, besonders wenn du die Nähte später flach absteppen willst. Mit 1 – 1,5 cm Nahtzugabe lässt es sich gut arbeiten.

Tipp 6 – Nadel

Um Fehlstiche zu vermeiden, verwende eine Mikrotex Nadel (Stärke 80-90 ist meist ausreichend) oder ggf. eine Universalnadel 80 – 100 je nach Stoffdicke. Die Nadel sollte schön spitz und noch nicht zu stumpf genäht sein. Grade bei der Fleece-Rückseite kann es passieren, dass die Nadel schnell stumpf wird. Falls deine Maschine also im Nähprozess plötzlich Fehlstiche produziert, check mal die Nadel!

Tipp 7 – Garn

Neben einer spitzen Nadel ist auch glattes Garn beim Nähen von Softshell hilfreich. Lass also das geerbte Garn aus Omas Nähkästchen da wo es ist, auch das super billige Sparset aus dem Discounter solltest du nicht verwenden. Greife zu hochwertigem (Marken-)Garn, damit dein Nähstück gelingt und haltbar ist.

Tipp 8 – Optimale Einstellungen

Probiere am besten die Nähmaschineneinstellungen an einem Reststück aus, um Fehlstiche zu vermeiden – denn diese hinterlassen feine Löcher im Softshell. In der Regel kommst du mit einer etwas reduzierten Oberfadenspannung und der Stichlänge 3,5 – 4 gut hin. Einen Obertransportfuß oder Teflon-Nähfuß brauchst du eigentlich nicht. Möchtest du z.B. eine gefütterte Jacke nähen, dann teste auch an einem Reststück, wie sich die verschiedenen Stoffe beim Nähen mit deiner Maschine verhalten. Finde die optimale Fadenspannung, Stichlänge und Nähfußdruck heraus.

Tipp 9 – Dicke Stellen

Du kannst an einem Reststück ausprobieren, wie deine Nähmaschine mit mehreren Stofflagen zurecht kommt. Je nach Maschine kann es an manchen Stellen kniffelig werden, wenn mehrere Lagen aufeinander Treffen. Es hilft langsam zu nähen, und ggf. nicht mit der Overlock zu nähen, da die Nähte sonst noch dicker werden können. Eine “Hebamme” zum Höhenausgleich beim Nahtanfang/-ende oder vor dicken Stellen kann auch hilfreich sein.

Tipp 10 – Flache, schöne Nähte

Um eine flache Naht zu erhalten, die auch von innen schön aussieht, kannst du die Kanten zunächst mit der Overlock versäubern. Dann wird mit der normalen Nähmaschine die Naht genäht, die Nahtzugaben auseinander gedrückt/gebügelt und dann von rechts flach abgesteppt. Du kannst auch die Nahtzugaben vor dem Absteppen auch mit Schrägband einfassen, dann sieht es super sauber aus.

Tipp 11 – Reißverschluss

Beim Nähen eines Reißverschluss empfiehlt es sich, diesen vorher gut zu fixieren. Da Stecknadeln Löcher hinterlassen, eignet sich hier Näh-Klebeband wie Stylefix oder Wondertape sehr gut.

 Das Klebeband gibts übrigens auch hier im Nähfrosch Shop.

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