Wollwalkjacken oder Walkoveralls nähen ist voll im Trend. Walkloden auch genannt Wollwalk ist ein echtes Trend-Material für die kalten Monate. Ob warmer Anzug für die ganz Kleinen (wie unser Schnittmuster Baby Anzug PADAN) oder angesagter Mantel, das Naturmaterial hält im großen Stil Einzug in die Nähzimmer. Walkstoffe sind sehr robust, wärmen sehr gut und lassen sich problemlos verarbeiten. Ein paar Besonderheiten bei der Verarbeitung mit Walk sollte man allerdings beachten. Damit dein nächstes Walk Projekt problemlos gelingt, findest du alle Tipps und Tricks zum Nähen mit Wollwalk hier!
Was ist Wollwalk oder Loden?
Wollwalk ist aus Wolle gefertigte Stoff, der dank seiner Dichte wind- und wetterfest ist. Durch das „walken“ ziehen sich die Fasern der Wolle zusammen und verhaken sich – es entstehen viele kleine „Luftpolster“ die eine Wärmeisolierung bilden. Er ist weich und atmungsaktiv und eignet sich sehr gut für „Outdoor“ Kleidungsstücke wie Jacken, Mändel oder Babyanzüge. Das Naturmaterial Walk hält angenehm warm, außerdem perlen Regen, Schnee und die nächste Matschpfütze an ihm ab. Feuchtigkeit und Dreck bleiben auf der Oberfläche und der lässt sich später gut abbürsten. Unter „Kochwolle“ versteht man eine leichtere Art des Wollwalks, die meist aus einem Gemisch aus Wolle und Viskose besteht.So verarbeitest du Walkstoffe
Walk ist ein tolles Material auch für Nähanfänger. Wollwalk ist sehr robust, lässt sich gut zuschneiden und verzeiht kleinere Nähfehler ganz gut. Loden hält seine Form gut und Knopflöcher lassen sich ohne größere Probleme nähen. Trotzdem ist Walkstoff ist kein Material, das einem so jeden Tag unter die Maschine kommt. Deshalb haben wir hier für dich die wichtigsten Tipps zum Nähen mit Walk.
Walkloden abbügeln
Es wird empfohlen, Walkstoffe möglichst nicht zu waschen. Denn auf diese Weise verlieren sie das natürliche Wollfett, das Lanolin. Bevor du Walkstoff verarbeitest, solltest du diesen abbügeln. Das heißt, du legst ein feuchtes Tuch auf den Stoff, bügelst es trocken und lässt es gut ausdampfen.
Walkstoffe nicht versäubern
Eine ganz wunderbare Eigenschaft von Walkstoffen ist die Tatsache, dass sie nicht versäubert werden müssen. Denn Walkstoffe fransen nicht aus, denn durch die Verarbeitung sind die Fasern miteinander verbunden.
Markierungen übertragen
Die Markierungen vom Schnittmuster überträgst du am besten mit spitzer Schneiderkreide auf deinen Stoff. Ansonsten hält die Markierung schwer. Du kannst aber auch mit Heftstichen arbeiten. Das empfiehlt sich zum Beispiel in der vorderen Mitte.
Schnittmuster lesen und verstehen – hier erfährst du, was all die Markierungen eigentlich heißen!
Klammern statt Stecknadeln
Wenn du deine Schnittteile zusammenstecken willst, verwende am besten Klammern. Stecknadeln sind hier nicht optimal.
Nähfuß richtig einstellen
Da Wollwalk recht dick ist, solltest du den Nähfuß entsprechend einstellen oder einen speziell für dickere Stoffe verwenden, falls du diesen für deine Maschine hast. Alternativ kannst du auch hinter das Füßchen ein Stück Stoff zum Ausgleichen legen. Das ist vor allem zu Beginn der Naht wichtig, da sonst das Füßchen nach hinten wegkippt.
Keine spitze Nadel verwenden
Achte drauf, dass deine Nähmaschinennadel nicht zu spitz ist, denn diese wird durch den Walkstoff schnell stumpf und nutzt sich ab. Wähle eine mittelstarke Jersey-Nadel. Diese ist optimal und für das Material bestens geeignet.
Welche Nadel für welchen Stoff? Hier erfährst du alles über die richtige Nadel!
Flache Nähte arbeiten
Wenn die Nähte nicht zu dick und wulstig werden sollen, kannst du die Nähte von rechts mit einem Zickzackstich absteppen.
Kragen in Form
Für Details wie Kragen, die unbedingt ihre Form behalten müssen, kannst du Nahtband zur Verstärkung der Naht benutzen.
Kanten einfassen
Da Wollwalk nicht franst, kannst du die Kanten auch einfach offen lassen. Wenn du das nicht magst, eignet sich ein schöner Zierstich oder Zickzack als Abschluss, ganz klassisch Wolltresse zum Einfassen oder du verstärkst die Kanten mit dem Wollwalk selbst.
Walkloden füttern
Dein Einteiler PADAN muss natürlich nicht zwingend gefüttert werden. Aber Walkstoff kann natürlich auf der Haut etwas kratzen und von daher kann ein Futter, gerade für die Kleinen, von Vorteil sein. Wähle dafür ein Futter, das ähnliche Eigenschaften hat wie der Walkstoff. Also zum Beispiel sollte dein Futterstoff auch Feuchtigkeit gut nach außen abtransportieren. Und wenn du ein Naturmaterial wählst, wärmt es zusätzlich.
Manchmal wird behauptet, dass man Walk nicht füttern soll, weil dann die „guten Eigenschaften“ verloren gehen. Das stimmt: würdest du dein Kind nackt in einen ungefütterten Wollwalkanzug stecken, dann würden die tollen Eigenschaften von Walk am besten zum Tragen kommen. Da die meisten von uns den Kleinen aber sowieso etwas anziehen, kannst du den Walkanzug ruhig füttern.
Walkstoffe waschen
Walkstoffe sollten am besten nur gelüftet, abgeklopft oder ausgebürstet werden. Waschen kann die Struktur beschädigen und der Stoff kann bei warmem Wasser schnell eingehen. Falls es doch mal notwendig sein sollte, dass du den Einteiler aus Wollwalk waschen willst, verwende auf jeden Fall ein geeignetes Wollwaschmittel, das rückfettend ist. Am besten wäschst du das Lieblingsteil von Hand in kaltem Wasser (nicht kneten!), drückst es ganz vorsichtig aus und lässt es liegend an der Luft trocknen. Bügeln nur mit Tuch bei geringer Hitze.
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