Bevor man eigene Kinder hat, hat man eine vermeintlich gute Vorstellung, wie das Leben mit Baby sein soll – vor allem wie es eben nicht sein soll. Vielleicht beobachtet man irgendwo ein Verhalten, von dem man sich vornimmt das aber selbst GANZ ANDERS zu handhaben. Aber die Zeit und die Erfahrung lehrt uns eines Besseren. Nämlich dann, wenn wir selber Eltern werden! Manche Dinge hätten wir als frisch gebackene Eltern eben gern vorher gewusst. Vor allem, dass es ganz anders läuft als man denkt.
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Was wir gern gewusst hätten, bevor wir Eltern wurden
Dass ungefragt eigene (schlechte) Erfahrungen geteilt werden!
Das fängt ja schon damit an, dass sich Fremde berufen fühlen, ungefragt Tipps und Erfahrungen zu teilen. Noch bevor man sich überhaupt mit dem eigenen Zustand angefreundet hat, teilen (weibliche) Familienmitglieder, Freunde oder auch völlig Fremde ihre Erfahrungen mit einem. Dumm nur, dass diese Erfahrungen nicht immer die Besten sind. Im Gegenteil: Häufig sind es Horrorgeschichten, angefangen bei langen und äußerst schmerzhaften Geburten, über zu große Kinder, bis hin zu Not-Kaiserschnitten.
Dass es plötzlich mit Baby doch ganz anders wird!
Niemals gehen lassen, immer geduscht und mit frischen Haaren durch den Tag tänzeln – mit Baby auf dem Arm. Aber Pustekuchen. Die Realität sieht ganz anders aus. Nämlich, dass wir zum Teil kaum aus dem Schlafanzug kommen, wenig schlafen, duschen schon Luxus ist und man überhaupt ewig braucht, um mal mit Kind an die frische Luft zu kommen. Von schick machen, Make-up auflegen oder den tollen Schuhen mit Absatz reden wir gar nicht.
Kennst du schon die Geschichte über Katjas Babywahnsinn, als Sophia grade einige Monate alt war?
Dass wir von Fremden Tipps zur Kindererziehung bekommen!
Dieses Babyding ist noch recht neu und man muss sich erst noch in die Rolle als Mutter oder Vater einfinden. Andere – meist Fremde – sind da schon einen Schritt weiter und wissen, wie man das Baby besser erzieht. “Lass es doch auch mal schreien!” “Trag es nicht die ganze Zeit rum!” “So langsam muss es aber mal durchschlafen!” Solche Kommentare kommen ganz sicher. Wir hätten es nur gern vorher gewusst, um schon eine schlagfertige Antwort parat zu haben.
Dass man hormonell ganz schön Achterbahn fährt!
In der Schwangerschaft ist meist alles noch so rosig. Man ist beseelt, freut sich auf sein Baby und glaubt, dass diese Glückseligkeit ewig anhält. Doch mit der Geburt fahren die Hormone plötzlich Achterbahn und es passiert nicht selten, dass man plötzlich mit gekühlten Kohlblättern auf dem Milchbusen neben seinem schreienden Baby sitzt, mit Schmerzen und heulend, weil alles plötzlich zu viel wird. Hätten wir das vorher gewusst, … nein, das hätte auch nicht geholfen. ;)
Dass wir an Babypos riechen, um zu testen, ob die Windel gewechselt werden muss!
Kinderlos haben wir jene schockiert angesehen, die am Hintern ihrer Nachkömmlinge schnuppern, um herauszufinden, ob sie eine neue Windel benötigen. Doch mit Baby werfen wir Ekel, Skrupel und Scham über Bord, reden über Milchstuhl und sinnieren über Konsistenzen der kindlichen Hinterlassenschaften. Was wir erst jetzt verstehen: Der Geruchstest ist zuverlässig und geht schneller, anstatt Baby aus seinen Klamotten zu pellen.
Dass viele Bodys durchaus Sinn machen!
In der Schwangerschaft liest man in Büchern zum Thema Babyausstattung, wie viele Bodys, Strampler, Mützen oder Strumpfhosen so ein Baby fürs erste benötigt. Und dann hat man doch tatsächlich ein Spuckbaby, dass an einem Tag locker fünf Bodys durchbringt. Spätestens dann stellt man fest, dass das vorn und hinten nicht reicht und man das gern vorher gewusst hätte. Wenn das Kind dann mal nicht spuckt, sondern die Windel vorn und hinten ausläuft, wandern auch noch die restlichen Kleidungsstücke nach und nach in die Wäsche. Dass ein einzelner kleiner Mensch so viel Wäsche produzieren kann – nein, das hätten wir vor der Schwangerschaft auch nicht für möglich gehalten.
Tipp: Übrigens, viele Bodys haben deshalb so einen großen Ausschnitt, damit man sie auch nach unten ausziehen kann. Dreckige Bodys zieht man nämlich besser nicht übers Gesicht. |
Dass ein Karton zum Spielen völlig ausreicht!
Da werden Motorikbälle und Holzrasseln angeschafft, damit das Kind möglichst wertvoll beschäftigt werden kann. Und dann? Spielt es mit seinen Fingern, sabbert seinen Ärmel ein, sortiert mit Vorliebe Wäscheklammern farblich, giggelt beim Anblick der Katze oder spielt am liebsten mit einem Karton. Wie sich Kinder beschäftigen, darauf haben wir keinen Einfluss. Wir merken aber schnell, dass unsere Vorstellung von einem richtig guten Spielzeug ganz weit abweichen von den Vorlieben unserer Kinder.
Dass Kinder die besten Verhütungsmittel sind!
Hätten wir vorher gewusst, wie eingeschränkt das Liebesleben mit Kindern wird… hätten wir zwar nicht auf diese Kinder verzichtet, aber wir hätten zumindest an unseren Erwartungen an ein erfülltes Sexualleben mit unserem Partner gearbeitet – sie runter geschraubt. Denn wer glaubt, mit Baby wirklich noch ein funktionierendes Liebesleben zelebrieren zu können, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.
Dass Besuch im Wochenbett was zu Essen mitbringen soll!
Wenn Besuch das Baby angucken möchte, darf er nur dann kommen, wenn er etwas Essbares mitbringt. Eine selbstgekochte Suppe zum Beispiel. Kuchen wird auch gern genommen. Oder mal ein frischer Salat! Wer gerade erst entbunden hat, mit seinem Körper vielleicht noch hadert und wenn das Baby Anpassungsschwierigkeiten hat, dann stehen Haushalt und die Nahrungszubereitung hinten an. (Und das ist auch völlig ok so!!!) Besuch sollte darum den jungen Eltern unter die Arme greifen.
Dass Babys ohne Windel die reinen Wassersprudel sind!
Eltern von kleinen Jungen werden ganz schnell merken, was Kälte mit der kindlichen Blasen anrichten kann. Nämlich, dass sie sich auf dem Wickeltisch entleert, in hohem Bogen, auf das T-Shirt, den Boden, die Decke. Mädchen können das übrigens auch. Dann trifft es aber vielmehr die Hose.
Tipp: Die alte Windel erst öffnen, wenn die neue schon unter dem Popo liegt. Die neue kann dann schnell hochgeklappt werden, als Schutzschild. |
Dass unsere Umgebung manchmal echt kinderfeindlich ist.
Wer nimmt Elternzeit und wie lange und ab wann geht das kleine Buzzelchen in irgendeine Betreuung? Hier kann man alles einfach nur falsch machen – glaubt man der Umgebung. Entweder man ist Glucke oder Rabenmutter, dem Vater wird beim Nehmen von Elternzeit länger als 3 Monate auch einiges an den Kopf geworfen – oder hintenrum gemurmelt. Und wehe man lässt sich mit Kinderwagen im Lieblingsrestaurant blicken – die Nachbartische stöhnen. Und das aber auch nur, wenn man die Stufen überhaupt hoch kommt. Ja, in Deutschland ist es mit Kindern manchmal echt unbequem und man könnte auf den Gedanken kommen, dass ältere Semester sowie (noch) kinderlose Menschen am liebsten alle Personen unter 18 Jahren aus dem öffentlichen Raum verbannt haben möchten, damit sie ungestört äh ja, leben können. Dabei gehören Kinder aller Altersstufen unbedingt zu einer Gesellschaft dazu!!! Na herzlichen Dank.
Dass wir es irgendwann besser wissen!
Das Leben mit Baby wird anders sein, als wir es uns vorgestellt haben. Und es ist ok, wenn Vorstellung und Realität weit auseinander gehen. Das wichtigste ist, auf das eigenen Bauchgefühl zu hören, sich nicht durch andere verunsichern lassen und sich entsprechend Zeit zu geben, dass alles besser wird. Das wird es auf jeden Fall. Nicht nach 14 Tagen, nicht nach drei Monaten, aber spätestens nach einem halben Jahr, wenn sich Routinen eingeschlichen haben, wird es entspannter und man selber wird sicherer im Umgang mit Baby und sich selbst.
Und man entwickelt auch ungeahnte Mama Spezial-Kräfte! Hier könnt ihr von Katjas Ninja-Skills lesen.
Und hier noch ein paar Kleinigkeiten, die man wirklich schon vorher besorgen kann.
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